Wenn in der aktuellen Ausgabe des Branchenblatts "Horizont" vom 3. August das größte Stück der Seiten fünf und sechs rausgerissen wurde, so handelt es sich dabei nicht um einen Irrtum oder gar Zensur. Auftraggeber dieser ungewöhnlichen Werbeaktion ist das Caritas Socialis Hospiz Rennweg, das unheilbar krebskranke Menschen betreut. Die "Horizont-Zerreißprobe" ist der "Beginn einer Kampagne mit dem Schwerpunkt Hospiz als Gegenpol zur Euthanasie", so Walter Salvenmoser, CD der Werbeagentur Lowe Lintas GGK am Donnerstag."Die Löcher, die der Krebs reißt, sind schon groß genug" Eine Aufschrift am Rand der zerrissenen Seite liefert den entscheidenden Hinweis: "Die Löcher, die der Krebs reißt, sind schon groß genug. Euthanasie muss sie nicht noch mutwillig vergrößern. Lebensqualität statt Euthanasie". Wer in einem Hospiz betreut werde, habe keinen Wunsch nach Sterbehilfe, bekräftigte Salvenmoser im Interview die von ihm betreute Kampagne. Mit der Zerreiß-Aktion liefere man einen "Paukenschlag zum Thema, ohne zu moralisieren". Zereißprobe Es handle sich um ein soziales Thema und gleichzeitig um eine Kampagne von "großer kommerzieller Durchschlagskraft". Das Hospiz Rennweg werde von Lowe Lintas gegenüber dem "Horizont" kostenfrei gehalten. Die Zerreiß-Aktion selbst dauerte laut Salvenmoser sechs Stunden. 14 Personen wurden eigens engagiert, um die entsprechenden Seiten aus den aktuellen "Horizont"-Ausgaben händisch rauszureißen. Die Auflage wurde für diese Aktion eigens auf 14.000 Stück erhöht. (pte)