München - Der amerikanische Erfolgsautor Noah Gordon ("Der Medicus") hat am Donnerstag seinen Schadenersatzprozess gegen seinen früheren Verlag auch in zweiter Instanz vor dem Oberlandesgericht München verloren. Noah Gordon hatte sich 1996 von der Droemerschen Verlagsanstalt getrennt, seine Werke erscheinen seither im Kurt Blessing Verlag. Unmittelbar zuvor verkaufte Droemer das erfolgreichste Buch des Bestseller-Autors einen Monat lang als Taschenbuch für nur fünf Mark, vorher musste der Käufer 16,90 Mark bezahlen. Der Verlag kündigte die Billigpreis-Aktion als "Dankeschön-Kampagne" an. Gordon fühlte sich verhöhnt. Der "Dumpingpreis" habe ihm und seinem neuen Verleger die weitere Vermarktung der Rechte beschneiden sollen, argumentierte der Schriftsteller und klagte Tantiemen aus dem früheren Ladenpreis als Schadenersatz ein. Das Landgericht hatte vor einem Jahr zwar Verständnis für das "Befremden" des Klägers über die Aktion. Ein Schaden oder eine Rufschädigung lasse sich aber nicht feststellen. Dieser Auffassung war offenbar auch das OLG. Dessen schriftliche Urteilsgründe stehen noch aus. Revision ist zulässig. (APA/dpa)