Graz - Bei einem Nachschub-Flug für ein Schutzhaus im Hochschwabgebiet in der Obersteiermark (Bezirk Bruck/Mur) ist ein Hubschrauber abgestürzt. Der Pilot, ein 34-jähriger Grazer, kam dabei ums Leben. Das Fluggerät gehörte einem Unternehmen aus Vorarlberg, das Transport- und Versorgungsflüge im alpinen Bereich durchführt. Der Absturz passierte, als der Pilot Gerd Pichler zum wiederholten Male nach Seewiesen fliegen wollte, um neue Last für das Schießtlhaus aufzunehmen. Im Bereich Lettanger, Gemeinde Turnau, nahe der Florlhütte, geriet der Pilot in Schwierigkeiten - das Fluggerät stürzte in 1.080 Meter Seehöhe in einen lichten Wald. Wie es von den Rettungskräften hieß, war der Flieger sofort tot. Nach dem Unglück traten über 100 Liter Kerosin aus dem total zertrümmerten Helikopter aus, was für die Feuerwehr zu zusätzlichen Schwierigkeiten bei den Bergungsarbeiten führte. Sehr erfahrener Pilot Nach Angaben des Gendarmerie-Einsatzleiters Johann Schranz führte der plötzliche Ausfall des Heckrotors zu dem Absturz. Dass sich das Lastseil in den Heckrotor verwickelt und diesen blockiert haben könnte, wollte Schranz nicht ausschließen; er wollte aber der Untersuchung durch die Flugunfallkommission nicht vorgreifen. Es gebe jedenfalls Augenzeugen, so Schranz, deren Aussagen für die Aufklärung des Unfallhergangs relevant sein könnten. Von Seiten der Betreiberfirma Wucher mit Sitz in Ludesch in Vorarlberg hieß es, dass es sich beim Verunglückten um einen sehr erfahrenen Piloten gehandelt habe, der schon über 6.000 Flugstunden absolviert hatte. Der Hubschrauber des Typs AS 350 B2 Ecureuil war Donnerstag früh in Bischofshofen gestartet, wo die Firma einen Stützpunkt betreibt. Bei dem Modell AS 350 B2 Ecureil handelt es sich um ein modernes, mit 2.250 Kilogramm sehr leichtes, einmotoriges Fluggerät des Hersteller Eurocopter. Der freiliegende Heckrotor könnte bei Transporten mit Außenlast zu Problemen führen: Das Lastseil, an dem bis zu 1,1 Tonnen Fracht transportiert werden dürfen, neigt vor allem bei schwierigen Wetterverhältnissen dazu, in Schwingung zu geraten. Deshalb besteht auch der dringende Verdacht, dass in diesem Bereich die Unfallsursache zu suchen ist. Erst am 22. Juli war im Hochschwabmassiv ein Segelflugzeug abgestürzt. Der Pilot, der erst nach Stunden gefunden und geborgen wurde, überlebte damals mit schweren Verletzungen. (APA)