Wien - Mitglieder der "VolxTheaterKarawane" haben das Verhalten von Außenministerin Benita Ferrero-Waldner angesichts der Inhaftierung von 16 Globalisierungsgegnern in Genua als "deutliches Indiz für die Kumpanei der beiden rechts-rechten Regierungen in Europa" kritisiert. "Allen internationalen Bedenken den Polizeieinsatz in Genua betreffend zum Trotz hatte Ferrero-Waldner vergangene Woche der italienischen Exekutive einen Persilschein ausgestellt", hieß es in einer Aussendung der "VolxTheaterKarawane" am Mittwoch. Die Außenministerin habe eine pauschale Verdächtigung gegen die österreichischen Inhaftierten ausgesprochen, so die Globalisierungsgegner. "Dass es nunmehr in dieser Angelegenheit zu Spannungen innerhalb der österreichischen Regierung kommt, ist angesichts des erneuten Beleges der internationalen Isolierung dieser Bundesregierung verständlich. Verständlich wird damit wiederum auch der ununterbrochene Widerstand gegen diese Bundesregierung", hieß es weiter. "Wir fordern die sofortige, bedingungslose Freilassung aller Inhaftierten". Klestil soll intervenieren Die Schwester eines in Italien inhaftierten Mitgliedes der "VolkTheaterKarawane" bat Bundespräsident Thomas Klestil in einem offenen Brief am Mittwoch, sich für die Freilassung der Inhaftierten einzusetzen. Sie äußerte Besorgnis über den Gesundheitszustand ihres Bruders. "Alle öffentlichen Seiten versicherten mir mehrmals er sei nur leicht verletzt. Alle inoffiziellen Berichte lassen die Vermutung auf schwere Misshandlungen der Inhaftierten zu", schrieb Bauer. Die österreichische Botschaft und die Konsulate in Genua und Mailand hätten sie und ihre Eltern bei ihrem Besuch in Italien "durch die Blume" mehrmals zur Rückreise aufgefordert, teilte Bauer mit. "Da Ferrero-Waldner mittlerweile zehn Tage damit beschäftigt war einen Brief zu formulieren, seinen Inhalt zu prüfen, und laut eigener Aussage darauf hofft, ihn seitens ihres italienischen Amtskollegen auch beantwortet zu bekommen, weiß ich nicht mehr weiter." Im Namen aller Familien bitte sie den Bundespräsidenten, sich für die Freilassung ihrer Angehörigen zu verwenden. (APA)