Wien - Für die schwer angeschlagene Lion.cc wird die Luft noch dünner. Lion.cc-Chef Heinz Lederer kämpft gegen die drohende Insolvenz. Doch: Nach der wohl endgültigen Absage der Telekom Austria (TA) vom Dienstag, bestehende Kooperationsverträge und Nachnutzungen des Lion.cc-Angebotes zu intensivieren, aber "kein Geld in die Hand zu nehmen" steht das Libro-Löwenbaby "am Abgrund". Diese Einschätzung wurde aus dem Libro-Vorstand bestätigt. Die selbst im Ausgleich befindliche Buchkette Libro hält an Lion.cc 70 Prozent, die deutsche WAZ-Gruppe, in Österreich an Krone und Kurier beteiligt, hält die restlichen 30 Prozent. Bisher war stets ein Gespann aus der TA-Internet-tochter Jet2web und der E-Commerce-Tochter des Metro-Konzerns, Primus Online, als Übernahmeinteressent für Lion.cc genannt worden. Sollte Primus den Kraftakt - zur Lion-Fortführung braucht es kurzfristig rund 80 Mio. S. - nicht alleine bewerkstelligen, käme nur noch eine Bankenauffanglösung in letzter Sekunde in Frage, so Beobachter. Lion.cc hat im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 162 Mio. S. einen Verlust von 745 Mio. S. eingefahren. Das Erreichen der Gewinnschwelle ist frühestens 2003 zu erwarten. (miba, DER STANDARD, Printausgabe 1.8.2001)