Wien - Das Verhältnis zwischen Austria Wien und ihrem Torhüter Franz Wohlfahrt ist weiterhin gestört. Nachdem erst vor zehn Tagen die Wogen geglättet worden waren, ging der 37-jährige Kärntner am Montag Abend neuerlich an die Öffentlichkeit, um seinem Unmut Luft zu verschaffen. Die Nummer eins kann sich nicht damit abfinden, dass sie derzeit nur die Nummer zwei ist. Der 53-fache Internationale hatte vor dem Dienstag-Training am Vormittag ein Gespräch mit Arie Haan und teilte dem Trainer mit, dass er unzufrieden sei, weil er derzeit nicht spielt. "Ich verstehe seinen Frust, denn wenn er als 37-Jähriger ein Jahr auf der Bank sitzt, ist seine Karriere vorbei", sagte der Niederländer später auf der Pressekonferenz. Haan hatte vor der Saison davon gesprochen, dass beide Torhüter die Chance hätten, die Nummer eins zu sein. Wohlfahrt hatte dann kurz vor dem Start das Pech, sich zu verletzen und vier Wochen pausieren zu müssen. Beide Keeper wären stark, "aber Knaller war bisher gut und ich sehe keinen Grund jetzt zu wechseln", meinte Haan. Er habe ein ruhiges Gewissen, müsse manchmal auch Entscheidungen treffen, die nicht populär seien. Haan gab aber zu, dass Fußballer von Haus aus Egoisten seien und der Verein zwei gute Schlussleute brauche. "Es gibt keinen Grund Wohlfahrt abzugeben", meinte dazu Austria-Manager Markus Kraetschmer, der ankündigte, dass der Klub die Wohlfahrt-Situation nach dem Vier-Augen-Gespräch mit Haan intern besprechen werde. Der Vertrag zwischen der Austria und Wohlfahrt läuft noch bis Sommer 2002 mit einer Option. Sollte der Kärntner Favoriten verlassen, würde Mandl als Knaller-Ersatz aufrücken. Einen neuen Tormann, so Haan, habe die Austria nicht im Visier, auch über die Wohlfahrt-Ablöse mache man sich noch keine Gedanken.(APA)