Ein Portrait des Kreators aus sehr persönlicher Sicht, was die Spannung erhöht. Denn, eigentlich passiert nicht viel. Der amerikanische Schriftsteller hatte Anfang der 60-er Jahre die Freude, Giacometti Modell zu sitzen. Sein "intimer" Bericht, seine Wahrnehmungen sind der Inhalt dieses Buches. Wer das Leben Giacomettis kennt, weiß, dass der begnadete Künstler sich und die Umwelt nicht schonte. Die Sitzungen des Autors, im vollgestopften, staubigen Atelier, waren an manchen Tagen fast unerträglich, war er doch der völligen Unbeweglichkeit und des Künstlers Stimmungen total ausgeliefert. Unterbrechungen von Kunsthändlern, dem Verleger Giacomettis, oder Presseleuten waren hilfreich. Die beiden waren, für einen gewissen Zeitraum, der eine des anderen beobachtendes Forschungsobjekt. Was den Leser zu einer höchst informativen Weltsicht der beiden führt. Wobei Portraits immer nur den Abglanz der Wirklichkeit erreichen können, im Vergleich zur beschriebenen Persönlichkeit nur eine armselige Annäherung sein können. Doch selbst wenig bedeutet in diesem Fall viel. (M.B.Paukner )