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Foto: Reuters/Prammer
Wien - Bei einem Treffen der Mitglieder des "vorübergehenden Kosovo-Administrationsrates" vor dem Ständigen Rat der OSZE am Donnerstag in Wien sind die Differenzen zwischen albanischen und serbischen Politikern erneut offensichtlich geworden. Die politische Vertreterin der Kosovo-Serben, Rada Trajkovic, bestätigte vor Journalisten den Hauptunterschied: Während das Ziel der Albaner die Unabhängigkeit wäre, würden die Serben einen Verbleib in Jugoslawien anstreben. Ibrahim Rugova (Chef der Albaner-Partei LDK), Hashim Thaci (Vorsitzender der "Demokratischen Partei" und ehemaliger UCK-Führer) und Ramush Haradinaj (Chef der "Allianz für die Zukunft des Kosovo") sowie Rada Trajkovic diskutierten vor allem über die für 17. November geplanten Wahlen im Kosovo. Die albanischen Vertreter betonten die Wichtigkeit der Wahlen für die Zukunft des Kosovo. Trajkovic erklärte, dass trotz aller Probleme die Serben bereit seien, sich für die Wahlen registrieren zu lassen. Damit solle die Bereitschaft der Serben für Kooperation mit der Internationalen Gemeinschaft unterstrichen werden. 250.000 Serben vertrieben Rugova betonte, dass es "Zeit für Kosovo ist, eine Selbstregierung zu haben". Dies sei auch durch den von der UNMIK (UNO-Verwaltung für Kosovo) ausgearbeiteten "Verfassungsrahmen für vorübergehende Selbstregierung" bestätigt worden. Dadurch seien gute Voraussetzungen geschaffen worden: "Wir werden eine gute Struktur haben. Einen Präsidenten, ein Parlament, eine Regierung", so Rugova. Was die Zukunft des Kosovo angeht ist für den Albaner-Führer klar: "Die Zukunft des Kosovo ist die Unabhängigkeit und eine Integration in die Europäische Union so bald wie möglich." Trajkovic schilderte die Probleme der serbischen Gemeinschaft im Kosovo. Seit dem Krieg seien etwa 250.000 Serben aus dem Kosovo vertrieben worden. 1.300 seien ermordet und weitere 1.300 gekidnappt worden. "Der Prozess der Morde und der ethnischen Reinigung der Serben ist nicht gestoppt worden", so Trajkovic. Für eine volle Integration der Serben im Kosovo müsste zunächst das Recht der Rückkehr aller Flüchtlinge umgesetzt werden und auch das Schicksal der Vermissten müsste gelöst werden, betonte Trajkovic. (APA)