Sao Paulo - Die Serie von Erdöl-Unfällen in Brasilien reißt nicht ab: Aus einer Pipeline unweit der Millionenstadt Sao Paulo liefen am Mittwoch Schätzungen zufolge Zehntausende Liter Rohöl aus und flossen in ein Wohngebiet. Nach Angaben der staatlichen Erdölgesellschaft Petrobras brachten 600 Mitglieder von Spezialteams die Lage unter Kontrolle. Sie seien dabei, das betroffene Gebiet nahe der Ortschaft Barueri zu säubern, hieß es. Öl durch Rohre bis zum Fluss Das Öl verseuchte unter anderem zwei Schwimmbäder und eine Freizeitanlage. Petrobras sagte zu, für den entstandenen Schaden aufzukommen. Der Umweltbehörde von Sao Paulo zufolge besteht die Gefahr, dass das Öl über die Rohrleitungen der Schwimmbäder bis zum Tiete-Fluss gelangen könnte, der den Bundesstaat durchquert. Reihe von Erdöl-Pannen Der Vorfall ist der jüngste in einer Reihe von Erdöl-Pannen in Brasilien. Im April waren aus einer Petrobras-Bohrplattform rund 120 Kilometer vor der Küste 13.000 Liter Rohöl ins Meer geflossen. Das folgenschwerste Unglück ereignete sich im März, als eine Petrobras-Plattform - die größte der Welt - nach einer Reihe von Explosionen im Atlantik versank. Dabei kamen elf Ölarbeiter ums Leben. Rund 350.000 Liter Diesel flossen in den Ozean. Umweltskandale und tödliche Arbeitsunfälle haben den Öl-Multi Petrobras immer wieder in die Schlagzeilen gebracht. In den vergangenen drei Jahren kamen bei Unfällen insgesamt 91 Arbeiter ums Leben. Im August 2000 liefen aus einer Pipeline in Südbrasilien vier Millionen Liter Öl aus und verursachten eine Umweltkatastrophe. 1984 starben bei einer Explosion auf der Öl-Plattform Anchova 37 Menschen. (APA/AFP)