Frankfurt - Die Deutsche Bank und der französische Versicherungsriese Axa haben Gespräche über eine Allfinanz-Partnerschaft nach Informationen aus der Branche vorerst abgebrochen. Ein entsprechender Bericht der "Financial Times Deutschland" wurde am Donnerstag in Frankfurter Bankenkreisen bestätigt. Die Deutsche Bank wollte den Bericht offiziell nicht kommentieren. "Die großen Finanzkonzerne sind ständig im Gespräch", sagte Sprecher Detlev Rahmsdorf auf Anfrage. Axa-Chef Henri des Castries bezeichnete die Gespräche als schwierig und relativierte ebenfalls ihre Bedeutung. Er sei nicht am Kauf einer großen Bank interessiert, sagte er der Financial Times. In Frankfurter Bankenkreisen hieß es, die Gespräche zwischen beiden Konzernen hätten bisher kein konkretes Ergebnis gebracht. "Es geht aber nicht um einen ganz großen Deal", sagte ein Banker. Seit Wochen wird über eine mögliche Allianz der Deutschen Bank und der französischen Versicherungsgruppe spekuliert. "Agressive Expansionsstrategie" Deutsche Bank Vorstandssprecher Rolf Breuer kündigte Mitte Mai eine "aggressive Expansionsstrategie" im Privatkundengeschäft und bei der Vermögensverwaltung an. Europaweit und in Amerika würde nach Partnern und Übernahmekandidaten Ausschau gehalten, sagte er auf der Hauptversammlung. Laut Breuer braucht die Bank etwa 20 Millionen Privatkunden, gut 11 Millionen hat sie bisher. Nach dem Zeitungsbericht hätte eine Zusammenarbeit mit Axa der Deutschen Bank Zugriff auf 50 Millionen Versicherungskunden gebracht. Axa soll vor allem an der Versicherungstochter Deutscher Herold interessiert gewesen sein, deren Verkauf Breuer kürzlich ausgeschlossen habe. Zudem soll Axa in den Gesprächen zu wenig geboten haben. Axa gilt als größter Versicherungskonzern der Welt. Die Deutsche Bank ist vor allem im Investmentbanking international führend. (APA/dpa)