Wien - Semperit-Reifen droht im kommenden Jahr ein weiterer Aderlass: Die konventionelle Pkw-Reifenproduktion soll nach dem aktuellen Planungsstand von derzeit zwei auf eine Million verringert werden, sagten Belegschaftsvertreter am Donnerstagvormittag bei einer kurzfristig einberufenen Betriebsversammlung. Dies würde weitere 130 Jobs in der unmittelbaren Produktion kosten - zusätzlich zu den rund 300 Jobs, die in den nächsten Monaten in der Produktion von Lkw-Reifen eingespart werden müssen. Pkw-Reifen-Produktion nächstes Jahr halbiert Die zugrunde liegenden Planzahlen wurden am Mittwoch von zwei hochrangigen Vertretern der Konzernmutter Continental in Hannover in Traiskirchen genannt, sagte Semperit-Geschäftsführer Hans G. Hirschl. An den für heuer budgetierten, bereits verringerten Produktionsvorgaben - 730.000 Nutzfahrzeugreifen, 2 Mill. Pkw-Reifen und 1,3 Mill. "modular" produzierte Reifen - sei nichts verändert worden. Sollten nicht doch noch Aufträge für die Lkw-Reifen auftauchen - was laut Hirsch nicht auszuschließen ist - müssen bis Ende des dritten Quartals 270 Beschäftigte in der Lkw-Reifenproduktion gehen. Zusätzlich werden übrigens bereits 20 Jobs bei den Pkw-Reifen gestrichen. "Worst case" Im "worst case" müssten also heuer und nächstes Jahr etwa 400 Jobs gestrichen werden, sagte Hirschl. "Es gibt aber durchaus die Chance auf Produktionsteigerungen, die ursprünglichen Produktionsvorgaben seien auch in den vergangenen Jahren immer wieder überschritten worden. Als eine der Chancen hätten die nach Traiskirchen gereisten Conti-Produktionsverantwortlichen die US-Marktsituation nach der Aufkündigung der Lieferverträge zwischen Ford und Bridgestone/Firestone genannt.