Wien - "Baumax will bis zum Jahr 2010 zu den Top Fünf Baumärkten in Europa zählen", präsentierte der Baumax-Vorstand Martin Essl auf der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch seine ehrgeizigen Pläne. Derzeit liege Baumax noch an fünfzehnter Stelle, aber durch die Einkaufskooperation mit REWE/ toom seit dem Jahr 2000 könne man dieses Ziel erreichen. Bis zum kommenden Jahr solle noch ein weiterer Partner im Einkauf mit an Bord genommen werden. Mit den starken Bilanzzahlen aus dem Jahr 2000 im Rücken setzt Baumax nach wie vor auf die Ostexpansion. Der Umsatz konnte um 14 Prozent von 9,1 Mrd. (699,1 Mio. EURO) im Jahr 1999 auf 10,5 Mrd. S gesteigert werden, und damit erstmals die "magische Grenze" von zehn Mrd. S durchbrechen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll die Anzahl der Filialen von derzeit 115 auf 180 gesteigert werden. Der Löwenanteil davon, mit einem Investitionsvolumen von rund einer Mrd. S für die nächsten drei Jahre, in den ehemaligen Oststaaten. "Während im vergangenen Jahr in Österreich der Umsatz um sechs Prozent gesteigert wurde, konnte in den Ostmärkten ein Anstieg um 31 Prozent verzeichnet werden", begründet Essl das Ostengagement. Insgesamt erwirtschaftet Baumax im Ausland bereits ein Drittel des Gesamtumsatzes. Zugpferd Tschechien Besonderes Zugpferd ist Tschechien, wo in den nächsten drei Jahren zehn neue Filialen errichtet werden sollen. Als Tor zum ehemaligen Jugoslawien bezeichnete Essl Kroatien; fünf neue Märkte werden dort bis 2003 errichtet. In Österreich will sich Baumax verstärkt auf die Flächenoptimierung bestehender Strukturen konzentrieren. "Die Zeiten der Gigantomanie sind vorbei. Mit 12.000 Quadratmeter Fläche einer Filiale ist die Grenze der Produktivität erreicht", so Essl. Außerdem setzt Baumax nach dem Verkauf von Quester in Hinkunft wieder verstärkt auf Schwerprodukte für Häuslbauer. Die Produktpalette solle verstärkt Baustoffe, Materialien für Installationen oder Holz umfassen. Die ersten sechs Filialen in Österreich, in denen die Baustoffe eingeführt wurden, hätten deutliche Umsatzgewinne gebracht, freut sich Essl. In den vergangenen Jahren war die Konkurrenz im Heimwerkergeschäft sehr hart, was zur Folge hatte, dass die Preise stark sanken. Aus der Sicht der Unternehmen habe sich die Situation im Jahr 2000 aber entspannt. Das Preisniveau ist um moderate zwei Prozent gesunken. (ee, DER STANDARD, Printausgabe 31.5.2001)