Teheran - Wegen angeblicher Produktion von obszönen Filmen ist eine 35-jährige Frau im Iran zu Tode gesteinigt worden. Die Iranerin sei bis zu den Achseln eingegraben und mit Steinen beworfen worden, bis sie starb, berichtete die iranische Zeitung "Entekhab" am Montag. Auf Basis von belastenden Aussagen und "Beweismaterial" hatte der Richter einen Schuldspruch verhängt und die Höchststrafe nach Islamischem Recht (Scharia), die Steinigung, verfügt, berichtet die Zeitung. Die Frau hatte alle Vorwürfe der Anklage, nach der sie in den Filmen auch mitgewirkt haben soll, zurückgewiesen. Die Frau wurde im Teheraner Evin-Gefängnis in Anwesenheit des verurteilenden Richters gesteinigt. Die Steine wurden von Angehörigen des Gerichts geworfen. Worin die mit der Todesstrafe belegte "Obszönität" der Filme bestanden hat, wurde nicht mitgeteilt. Steinigung wird im Iran eher selten als Hinrichtungsmethode angewandt. Zum letzten Mal waren im Jahr 1996 zwei Iraner wegen Ehebruchs gesteinigt worden. Bei der Steinigung werden für Frauen und Männer verschiedene Methoden angewandt: Verurteilte Männer werden bis zur Hüfte im Boden eingegraben. Wenn es ihnen gelingt sich auszugraben und zu entkommen, werden sie freigelassen. Frauen werden tiefer eingegraben, damit gemäß der Rechtsvorschriften die Steine nicht ihre Brüste treffen. Das iranische Höchstgericht hat vergangene Woche wieder ein Steinigungs-Urteil bestätigt. Demnach soll eine 38-jährige Frau wegen des Mordes an ihrem Mann zu Tode gesteinigt werden. (APA/Reuters)