Der weltgrößte Mobilfunkkonzern Vodafone will seine vor zwei Jahren begonnene weltweite Einkaufstour vorerst stoppen und in diesem Jahr nicht weiter in neue Länder expandieren. Firmenchef Chris Gent sagte am Dienstag in London, stattdessen werde sich das Unternehmen auf höhere Gewinnmargen und den Ausbau der mobilen Internetdienste konzentrieren. Der Konzern teilte weiter mit, im abgelaufenen Geschäftsjahr (zum 31. März) das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) um 28 Prozent auf 7,04 Mrd. Pfund (11,67 Mrd. Euro/161 Mrd. S) gesteigert zu haben. In Deutschland sei die Gewinnmarge im zweiten Halbjahr auf 39 von vorher 30 Prozent gestiegen. Das Umsatzwachstum in Deutschland fiel Analysten zufolge jedoch enttäuschend aus. Mit der Entscheidung gegen die weitere Expansion verzichtet Vodafone auf zwei mögliche Geschäfte. Marktteilnehmer waren davon ausgegangen, dass der Konzern der British Telecom deren 26-Prozent-Beteiligung an der französischen Cegetel abkaufen würde. Die zweite Möglichkeit war der Erwerb des zweitgrößten Mobilfunkbetreibers in Singapur, MobileOne (M1). Gent schloss jedoch nicht aus, Vodafone-Beteiligungen in Japan oder China weiter aufzustocken. "In Asien sollten wir uns auf Japan und China konzentrieren", sagte Gent. Das sei sinnvoller, als in verschiedene kleinere Länder zu gehen. (APA/Reuters)