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Nach Ada Byron Lovelace, der Software-Entwicklerin der ersten Stunde, wurde die Programmiersprache ADA benannt. Sie lebte zu einer Zeit, in der Frauen der Zugang zu den Universitäten noch verschlossen war. Umso bemerkenswerter erscheint ihre mathematische Ausbildung, die sie – angeregt durch ihre Mutter – im Selbststudium erwarb. 1833 traf sie auf den englischen Mathematiker Charles Babbage, der die "analytical engine" entworfen hatte. Dabei handelt es sich um eine mechanische Rechenmaschine, die mit einem Satz von Grundoperationen und Lochkarten programmiert werden konnte: der Vorläufer des Computers. Der Maschine "Leben eingehaucht" Ada Lovelaces genialer Beitrag besteht darin, dass sie Anwendungen für diese Rechenmaschine entwickelt hat, die über das Lösen von einfachen Rechenaufgaben hinausgehen. D.h. sie war die erste, die auf die Idee gekommen ist, dass der "Computer", den sich Babbage lediglich auf dem Papier ausgedacht hatte, auch dazu benutzt werden könnte, Musik zu machen, Webarbeiten und Muster zu entwerfen. Die Maschine sozusagen menschlich verwendbar zu machen. Programmiersprache ADA erst 1979 Ihren wirklichen Durchbruch feierte Ada jedoch erst, als sie 1843 einen Artikel des italienischen Mathematikers Menabrea übersetzte, den dieser nach einem Vortrag von Babbage geschrieben hatte. Sie versah den Artikel mit eigenen Notizen, die dreimal so lang wurden wie das ursprüngliche Werk. Darin beschrieb sie Befehlsfolgen für die "analytical machine": Subroutinen, Schleifen und bedingte Sprünge von einem Befehl zum nächsten. Das ist der eigentliche Grund, dass Ada Lovelace heute als "erste Programmiererin der Welt" betrachtet wird. Aufgrund fehlender Geldmittel wurde Babbage´s Rechenmaschine nie gebaut und Adas Programmiersprache geriet in Vergessenheit. Erst mehr als 100 Jahre nach ihrem Tod wurden ihr ungeahnte Ehren zuteil: Eine bis dato unter "Green Language" bekannte Programmiersprache wurde 1979 ADA genannt. Ada im Film Das Leben der Gräfin Lovelace, die neben ihrer Tätigkeit als Forscherin Ehefrau und dreifache Mutter war und bereits im Alter von nur 36 Jahren an Krebs gestorben ist, wird im Film "Conceiving Ada" (deutsch: "Leidenschaftliche Berechnung") der amerikanischen Künstlerin Lynn Hershman Leeson essayistisch nacherzählt. 1998 bei der Berlinale uraufgeführt, handelt es sich um eine Reflexion aus heutiger Sicht: Eine Gen- und Reproduktions-Wissenschafterin entdeckt eine Methode, mittels ihres Computers mit der Vergangenheit Kontakt aufzunehmen, und beginnt mit Ada Lovelace zu kommunizieren. (dabu)