Wien - Der steirische Kühlgerätehersteller AHT (Rottenmann) ist nach dem schwierigen Jahr 2000 wieder im Visier der Aktionäre. Wie Vorstandsvorsitzender Franz-Walter Wiest am Dienstag vor Journalisten sagte, hat sich etwa Credit Suisse mit einem Small-Cap Fonds in den vergangenen 3 Monaten verstärkt AHT-Aktien gekauft und hält bereits mehr als fünf Prozent. Der Kurs habe seit Jahresbeginn um rund 30 Prozent zugelegt, "und ich denke, wir sind noch nicht am Ende", betonte Wiest. Der Markt reagiere auf die Rückkehr der AHT "in normales Fahrwasser", nachdem die Probleme bei der deutschen Tochter KWR bereinigt seien, sagte Wiest. Dennoch sei der Kurs noch immer sehr niedrig - am Dienstag Vormittag notierte die AHT bei 17,20 Euro - verglichen mit der guten Entwicklung nach dem IPO, als der Kurs von 29 Euro auf 37 Euro kletterte. "Übernahme nicht auszuschließen" Angesichts eines Streubesitzes von rund 70 Prozent - zwei Drittel davon bei institutionellen Anlegern - sei auch ein Übernahme "nicht auszuschließen" so Wiest. Die übrigen rund 30 Prozent verteilen sich auf die Frankfurter CVC, weitere Großinvestoren und die AHT selbst, die Anfang 2000 rund 10 Prozent der Aktien zurückgekauft hat. "Ein erfolgreiches Unternehmen wie die AHT braucht sich auch vor einer eventuellen Übernahme nicht zu fürchten", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Helmuth Hamminger. Die AHT habe in den Jahren 1994 bis 2000 ein jährliches Umsatzwachstum von 15 Prozent geschafft, bei einem Marktwachstum von 3 bis 4 Prozent. Der Betriebserfolg sei in dieser Zeit - mit Ausnahme des Jahres 2000 - sogar um 25 Prozent pro Jahr gestiegen. "Offen für Akquisitionen" Die AHT selbst sei ebenfalls "offen für Akquisitionen", wenn sich interessante Firmen am Markt bieten. Konkret sei jedoch nichts in Planung. Denkbar sei eine stärkere Beteiligung, sollte sich das Konzept mit den neuen Service-Kooperationen "Cool Point" in ganz Europa gut entwickeln. Kräftiges Wachstum geplant Heuer will AHT wieder kräftig wachsen. Der Umsatz soll von 1,36 Mrd. S im Vorjahr auf rund 1,5 Mrd. S steigen. Das Betriebsergebnis (EBIT) sollte im Gesamtjahr ähnlich wie im ersten Quartal wachsen, sagte Wiest. In den ersten drei Monaten erhöhte sich das EBIT um rund ein Fünftel. Gelingen soll dieses Wachstum in erster Linie durch die Ausweitung der Marketing- und Vertriebsaktivitäten auf ganz Europa. Sollte eine Ausweitung der Produktionslinien notwendig werden, sei es in Rottenmann möglich, mit relativ kleinen Investitionen von 10 bis 15 Mill. S die Kapazitäten um 30 Prozent zu erweitern, so Wiest. AHT hat im Geschäftsjahr 2000 auf Grund von Problemen bei der 1999 gekauften deutschen KWR (jetzt AHT Limburg) einen Ergebniseinbruch um 35 Prozent auf 63,7 Mill. S hinnehmen müssen. Der Umsatz stieg 2000 um rund 16 Prozent auf 1,36 Mrd. S. AHT beschäftigt im Jahresschnitt 740 Mitarbeiter, 450 davon in Österreich. (APA)