Villach - Das Verhältnis zwischen der mit absoluter Mehrheit regierenden SPÖ und der FPÖ in Kärntens zweitgrößter Stadt, Villach, spitzt sich zu. SP-Bürgermeister Helmut Manzenreiter drohte am Dienstag dem freiheitlichen Vizebürgermeister Walter Lang mit einem teilweisen Referatsentzug. In einer Pressekonferenz warf Manzenreiter dem FP-Politiker "Unfähigkeit" vor. Konkret gehe es laut Manzenreiter um das Ressort "Raumplanung", in dem Lang bisher so gut wie nichts zustande gebracht hätte. "Er kann das Geschäft nicht", sagte der SP-Stadtchef. Lang hätte in diesem Bereich "bisher keine einzige Idee zu irgendeinem Thema eingebracht" und hätte sich im Gegenteil "vor Beamten einige Male fürchterlich blamiert". Manzenreiter: "Lang kommt mir vor wie ein Abstauber im Fußball. Er verkauft permanent die Arbeit anderer als seine eigene, ohne selbst Initiativen zu setzen". "Ich musste irgendwann eingreifen", sagte Manzenreiter. Man werde deshalb die Frage, ob der FP-Vizebürgermeister noch länger als Planungsreferent tragbar sei, "ernsthaft prüfen". Zuvor werde man noch ein Gespräch mit Lang führen. Ein Gastronom als Quereinsteiger Der frühere Gastronom Lang, von der FPÖ als Quereinsteiger geholt, sitzt seit der Gemeinderatswahl 1997 im Villacher Stadtsenat. Neben der Raumplanung ist er für die Bereiche Umwelt und Gesundheit zuständig. Erst vor rund einem Monat war Lang seinerseits mit schweren Geschützen gegen Manzenreiter aufgefahren. Er hatte ihn beschuldigt, Beamte angewiesen zu haben, ihm Unterlagen vorzuenthalten. Ziel Manzenreiters sei es laut Lang, alle in den FPÖ-Referaten erarbeiteten Projekte "auf seine Fahnen zu heften". FP-Klubobmann Stadtrat Walter Ladstätter warf Manzenreiter damals wörtlich "Selbstherrlichkeit" vor. Manzenreiter behauptete dem gegenüber am Dienstag, dass der Großteil der Arbeit Langs von Baureferent Vzbgm. Richard Pfeiler (S) erledigt würde. Der SP-Bürgermeister an die Adresse seines FP-Vize: "Es ist unanständig, sich permanent die Lorbeeren Anderer umzuhängen". (APA)