Skopje/Budapest - Die Kämpfe in Mazedonien kommen trotz internationaler Vermittlungsbemühungen der Hauptstadt Skopje immer näher. Albanische Rebellen griffen erstmals auch einen Polizeiposten bei dem Vorort Aracinovo an, wie ein Armeesprecher am Dienstag bestätigte. Die Regierungstruppen setzten ihre Angriffe gegen Rebellenstellungen im Norden fort. Die Rebellen drohten bei weiteren Angriffen eine Eskalation an. Die mazedonischen Truppen führten am Dienstag neue Angriffe gegen die Ortschaft Matejce. Das Militär wolle die Kontrolle über das Dorf westlich von Kumanovo bekommen, hieß es aus Armeekreisen in Skopje. Am Morgen seien etwa 800 albanische Zivilisten aus Matejce und den Dörfern Nikustak und Vistica nach Aracinovo geflüchtet, sagte Armeesprecher Oberst Blagoja Markovski. Dort hatten etwa 20 Rebellen bei Mojanci und Orlanci einen Polizeikontrollpunkt angegriffen. Gegen die Offensive der Regierungstruppen würden "alle Methoden" eingesetzt, sagte Rebellenkommandant "Sokoli" der dpa. "Unser Kampf wird in größerem Umfang fortgesetzt. Jetzt werden wir alle Methoden nutzen. Wir sind bereit, Kumanovo und den Flughafen von Skopje anzugreifen, und wir kontrollieren die Wasserversorgung von Kumanovo", sagte "Sokoli", der Sprecher der albanischen "Nationalen Befreiungsarmee" (UCK). "Sokoli" kritisierte scharf die Vermittlungsbemühungen der EU, die die mazedonische Seite während der nunmehr vier Wochen andauernden Angriffe der Armee auch gegen Zivilisten gestützt habe. Die UCK werde jetzt auch "keine Verantwortung mehr für mazedonische Zivilisten übernehmen". "Sokoli" sagte, dass eine Lösung nur in Verhandlungen mit der UCK gefunden werden könne. Solana: Keine Verhandlungen mit Extremisten Der außenpolitische Koordinator der Europäischen Union (EU), Javier Solana, startete unterdessen eine neue Vermittlungsinitiative in Mazedonien. Er sei optimistisch, dass die Differenzen in der neu gebildeten mazedonischen Regierung ausgeräumt werden könnten, sagte Solana in Budapest vor seiner erneuten Abreise nach Skopje. "Wir müssen eines deutlich machen: Es gibt keine Möglichkeit, mit den Extremisten zu verhandeln", sagte Solana. (APA)