Wien - Eigentümerrochade in der Papierindustrie: Die bisher zum deutschen Haindl-Konzern gehörende oberösterreichische Magazinpapierfabrik Steyrermühl AG wird finnisch. Der Augsburger Papierkonzern Haindl wird um 3,64 Mrd. Euro (50,1 Mrd. S) an die finnische Papier-Gruppe UPM-Kymmene. Steyrermühl sei von dem Deal vor. Das Unternehmen bleibe vorläufig eine Tochter der Haindl GmbH. Von dem Verkauf betroffen sind neben der österreichischen Steyrermühl die deutschen Haindl-Werke in Augsburg, Schongau, Duisburg-Walsum und Schwedt, weiters die Tochtergesellschaften Parenco in den Niederlanden mit insgesamt 3.750 Mitarbeitern und die Interot Speditions GmbH. Die Regionalfluglinie Augsburg Airways mit 550 Mitarbeitern bleibt im Besitz der 32 Gesellschafter mit der Familie Haindl als Großaktionär. Weiterverkauf UMP hat bereits angekündigt, die Werke in Duisburg und im niederländischen Renkum umgehend an die norwegische Norske Skog um 1,1 Mrd. Euro weiterzuverkaufen. Die gesamte Transaktion muss noch von der Brüsseler Wettbewerbsbehörde genehmigt werden. Der Abschluss des Verfahrens wird bis Jahresende erwartet. Haindl ist nach eigenen Angaben der größte Hersteller von Pressedruckpapier in Kontinetaleuropa und weltweit der größte Produzent von altpapierhaltigem Zeitungsdruckpapier. Der Umsatz des Unternehmens lag zuletzt bei 3,2 Mrd. DM (1,6 Mrd. Euro/22,5 Mrd. S). Die österreichische Steyrermühl setzte zuletzt 232 Mill. Euro um und produzierte 426.000 Tonnen. Die jährliche Produktionskapazität der UPM-Gruppe wird nach der Haindl-Übernahme von 9,7 Mill. Tonnen auf 11,6 Mill. Tonnen steigen. Davon entfallen 5,5 Mill. Tonnen auf Magazinpapier, 2,7 Mill. Tonnen auf Zeitungsdruckpapier, 2,4 Mill. Tonnen auf Feinpapier und 900.000 Tonnen auf Spezialpapiere. Der Umsatz der Gruppe betrug im Vorjahr 9,5 Mrd. Euro. (APA)