Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, die bereits 45 Prozent des Kölner Verlages Kiepenheuer & Witsch hält, wird Anfang nächsten Jahres die Verlagsmehrheit übernehmen. Das hat am Dienstag Kiepenheuer-Verlagschef und Geschäftsführer Reinhold Neven Du Mont in einem dpa-Gespräch in Köln angekündigt. Er selbst werde nur noch zehn oder fünfzehn Prozent behalten, sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen und die Geschäftsführung an Helge Malchow für die verlegerische Arbeit und an Peter Roik für das Kaufmännische abgeben, sagte der 64-Jährige. Er werde einen Teil des Jahres dann in seinem Haus in der Provence verbringen und sich im Verlag "im Wesentlichen nur noch um die Autoren kümmern". Neven Du Mont rechnet damit, dass Kiepenheuer & Witsch im Jahr 2001, in dem der Verlag sein 50-jähriges Bestehen feiere, erstmals einen Umsatz von 30 Millionen Mark (15,3 Mill. Euro/211 Mill. S) oder mehr erreichen werde. "Das erste Halbjahr ist sehr gut gelaufen und liegt 15 Prozent über Vorjahr, und wir haben ein starkes Herbstprogramm vor uns". Der Verleger ist stolz darauf, dass Kiepenheuer & Witsch "seit 1970 schwarze Zahlen geschrieben" habe. Die Umsatzrendite habe im Schnitt bei sieben Prozent und damit über dem Branchendurchschnitt gelegen. Auch die Lizenzerträge lagen nach seinen Angaben mit zehn bis zwölf Prozent vom Umsatz deutlich über dem Branchenergebnis. (APA)