Teheran - Im iranischen Wahlkampf hat ein Schlägertrupp eine Kundgebung einer Präsident Mohammed Khatami nahestehenden Partei gestört. Wie einer der Veranstalter, Abdollah Asadi, am Samstag in Teheran mitteilte, überfielen rund 15 vermummte Männer am Donnerstag eine Versammlung seiner Islamischen Partizipationsfront. Der Redner habe gerade zur Wiederwahl Khatamis am 8. Juni aufgerufen, als die Angreifer mit Knüppeln Besucher der Veranstaltung angriffen und Material zertrümmerten. Die Polizei habe dem Treiben tatenlos zugeschaut. Die Verfechter eines streng islamischen Kurses im Iran kontrollieren Justiz und Sicherheitskräfte. Mit ihrer Billigung hat es in den vergangenen Jahren mehrfach Einsätze von Schlägertrupps gegen Reformkräfte gegeben. Ein einflussreicher Geistlicher, Taki Mesbah Jasdi, verteidigte die Anwendung von Gewalt. "Wenn Sie in diesem Land leben wollen, sollten Sie die Islamische Herrschaft anerkennen, auch dann, wenn Sie sich der Gewalt bedient", wurde Jasdi in der Zeitung "Nowrus" zitiert. "Wenn die göttliche Herrschaft etabliert ist, sollten deren Gegner das Land verlassen."(APA/AP)