Doha - Palästinenserpräsident Yasser Arafat hat den
Vereinten Nationen im Nahost-Konflikt eine ohnmächtige Haltung
gegenüber Israel vorgeworfen. Bei einem Treffen der Organisation der
islamischen Konferenz in Doha sprach Arafat am Samstag von einer
"totalen Ohnmacht des UNO-Sicherheitsrates". In Anspielung auf die
USA stellte er die Frage: "Wer verordnet dem Sicherheitsrat dieses
Schweigen auf Kosten unseres Volkes und seiner Märtyrer?" Der
Palästinenserpräsident kündigte in der Hauptstadt von Katar zugleich
die Fortsetzung des Palästinenseraufstandes an. Sein Volk werde
seinen Widerstand fortsetzen, "bis die palästinensische Flagge in
Jerusalem weht".
Russland will bei dem bevorstehenden Besuch Arafats in Moskau neue
Friedenspläne für den Nahen Osten zur Sprache bringen. "Unsere
Hauptaufgabe ist, die Vorschläge in die Tat umzusetzen, damit die
Gewalt gestoppt wird", sagte Außenminister Igor Iwanow am Samstag bei
einem Treffen mit seinem tunesischen Amtskollegen Habib Ben Yahia in
Moskau. Arafat wird am Montagabend zu politischen Verhandlungen in
Moskau erwartet.
Iwanow erwähnte sowohl die jüngsten ägyptisch-jordanischen Pläne
als auch den so genannten Mitchell-Report als Voraussetzung für die
Beendigung der Gewalt. Alle Vorschläge sehen die Wiederaufnahme von
Friedensverhandlungen mehrere Wochen nach dem Inkrafttreten eines
Waffenstillstands und eines Stopps des jüdischen Siedlungsbau vor.
Russland ist gemeinsam mit den USA Schirmherr des
Nahost-Friedensprozesses.(APA/dpa)