Rio de Janeiro - Nach einer Serie von Öl-Unfällen in Brasilien sind erneut große Mengen Öl ins Meer gelaufen. Die staatliche Erdölgesellschaft Petrobras hat nach eigenen Angaben den Ölteppich am Freitag im Becken von Campos etwa 250 Kilometer nordöstlich der Küste von Rio de Janeiro entdeckt. Nach dem neuen Unfall, bei dem mindestens 110 000 Liter Erdöl ins Meer geflossen sind, ist in Brasilien der Betrieb von zwölf Bohrinseln bis auf weiteres eingestellt worden. Petrobras teilte unterdessen in Rio mit, dass am Abend (Ortszeit) elf Schiffe zu Säuberungsarbeiten im Einsatz waren. Woher das Erdöl sei, wisse man noch nicht. Die technischen Ermittlungsarbeiten seien aber eingeleitet worden, hieß es. Die von der Betriebseinstellung betroffenen Bohrinsel weisen laut Petrobras eine Produktion von 120 000 Barrel (je 159 Liter) Erdöl und 830 000 Kubikmeter Erdgas pro Tag auf. Beim bisher letzten Unfall waren erst in der vergangenen Woche im Becken von Campos 98 000 Liter Öl ins Meer geflossen. Schlimmere Folgen hatten drei Explosionen auf der weltgrößten Plattform P-36 im vergangenen März. Elf Petrobras-Arbeiter kamen dabei ums Leben. Fünf Tage nach dem Unfall ging die Bohrinsel im Meerwasser unter. (APA/dpa)