Hoffentlich findet sich bald ein potenter Investor oder die UNO macht das kroatische Städtchen zum Weltkulturerbe, was es auch wirklich verdienen würde.

 


Erster Tag

Wir gehen vorsichtig vom Hafen die schmale Straße der Altstadt zur Basilika der Heiligen Euphemia. Vorsichtig deshalb, weil die Pflastersteine wohl noch aus venezianischer Zeit stammen und sehr glatt sind. Sehr, sehr alt sind auch die Häuser und sie sehen zum Großteil erbarmungswürdig aus, allerdings auch sehr authentisch. Immer wieder blinzelt das Meer durch Mauern, ranken sich bunte Blumen um vermooste Steine. Da und dort hat Privatinitiative sie schon verschönt und verbessert. Besonders lohnt sich immer wieder ein Blick in die Innenhöfe und in die Schmuckgeschäfte, Galerien und Cafés. Oben steht der italienisch inspirierte, schon irgendwie wackelige Campanile und die Heilige dreht sich nach dem Wind. Im Leben tat sie das weniger, die Fünfzehnjährige wurde ihres Glaubens wegen gefoltert und den Löwen vorgeworfen. Der Blick geht über die Buchten Istriens und die vorgelagerten Inseln. Das Meer ist sehr blau. Wieder am Hafen passiert, was in allen Häfen gang und gäbe ist. Man sitzt, zufrieden in der Wärme schnurrend, beim "Carletto" (Kaffee mit Eierlikör, Rum und Obers) im Carletto oder im Valentino und wartet auf den Sonnenuntergang, der üblicherweise sehr eindrucksvoll ist.


Zweiter Tag

Wir fahren die 200 Meter mit dem Boot auf die Katarina-Insel. Vor 100 Jahren verwandelte der reiche Bonvivant Graf Mileski das karstige Eiland in einen botanischen Park samt Schloss für seine legendären, amourösen Feste. Dann kam der Nachkriegstourismus und dann der Krieg, der die Region zwar nicht direkt berührte, aber es kam einfach niemand mehr hierher. Seither glauben die Möwen, sie seien die Herren der Insel. Aber seit einem Jahr ist alles ganz anders. Zuerst rege Bautätigkeit, jetzt rennen Jogger in aller Früh durch den Wald, Kinder spielen Robinson zwischen Küstensteinen, Menschen baden im Pool und machen sich auch sonst überall breit. Die Möwen sind irgendwie nicht sehr zufrieden. Von Susanne Mitterbauer

Anreise: Am besten mit dem Auto. Bahnverbindungen keine. Flüge über Zagreb nach Pula.
Sport: Jede Art Wassersport ist möglich, auch Tauchen. Mountainbiken.
Essen & Trinken: Weiße Trüffeln im Spätherbst, istrische Weine in und um Buje, Buzet und Porec. Austern aus dem Limski Fjord.
Infos: Kroatische Zentrale für Tourismus, Tel. (01) 585 38 84, E-Mail:office@kroatien.at


Hotelinsel Katarina, Tel. (00385-52) 804 100

www.hotelinsel-katarina.com

 

Ganz persönlich

 

Die Katarina-Insel ist seit vergangenem Jahr im Mehrheitsbesitz des Zeller Hoteliers Wilfried Holleis, dessen Familie den Salzburgerhof (5 Sterne) und das Grand Hotel (4 Sterne) betreibt. Er ist Istriens erster privater Hotelbesitzer. Der Kaufpreis von 25 Mio. Schilling ist eher günstig zu nennen, die siebenmonatigen Renovierungsarbeiten allerdings waren hart. Das Schlösschen war zum Zeitpunkt des Kaufes ein verluderter Plattenbau. Holleis setzt auf sein wirtschaftliches Know-how und die Synergien mit den Stammbetrieben.