München - Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im bayerischen Landtag, Franz Maget, hat die Einladung des designierten italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi zum nächsten CSU-Parteitag im Oktober nach Nürnberg kritisiert. Ministerpräsident und CSU-Chef Edmund Stoiber habe "überhaupt kein politisches Gespür", Berlusconi ausgerechnet "in der Stadt der Reichsparteitage den roten Teppich auszubreiten", erklärte Maget am Freitag in München. Stoiber hofiere Berlusconi, ohne zu wissen, welche Rolle seine Koalitionspartner, der "Postfaschist" Gianfranco Fini (Allianza Nazionale) und der "Populist und Fahnenfrevler" Umberto Bossi (Lega Nord) in der neuen italienischen Regierung spielen, kritisierte der SPD-Fraktionschef. Der "rechtskonservative" CSU-Chef wolle offensichtlich in der Union Pflöcke einschlagen und sie "nach rechts abdriften lassen". Stoiber hatte die Einladung bei einem Treffen mit Berlusconi am Rande des Champions-League-Finale in Mailand ausgesprochen. Berlusconi ist Vorsitzender der Partei Forza Italia, die ebenso wie CDU und CSU der Europäischen Volkspartei angehört. (APA)