Hamburg - Die Verträge der Deutschen Bank 24 mit Kunden des eingestellten Online-Zahlungssystems eCash sind nach Angaben des Instituts am Freitag ausgelaufen. Nicht genutzte eCash-Beträge könnten aber noch bis Ende Juni auf Bankkonten zurücküberwiesen und so umgetauscht werden, sagte ein Deutsche-Bank-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Die Deutsche Bank stelle eCash ein, weil es sich nicht wie erwünscht am Markt durchgesetzt habe. Wie viele Kunden betroffen sind, war am Freitag bei dem Geldinstitut nicht zu erfahren. Im August 2000 bezahlten früheren Angaben der Bank zufolge 5.000 Kunden bei 90 Online-Händlern ihre Einkäufe mit eCash. Die Deutsche Bank 24 hatte die virtuellen Münzen für das Bezahlen per Computer im Frühjahr 2000 gestartet und wollte sie vom Frühjahr diesen Jahres an auch für mobile Dienste anbieten. Am PC wurde die digitale Geldbörse vom Bankkonto des Kunden aufgefüllt, der das virtuelle Geld dann anonym bei Online-Händlern ausgeben konnte. Anfang April hatte die Deutsche Bank 24 mitgeteilt, sie wolle eCash wieder einstellen. Der Banksprecher sagte am Freitag, damals sei den Kunden fristgerecht zum 25. Mai gekündigt worden. Experten zufolge setzen sich Systeme mit Vorauszahlungen wie eCash bei Internet-Einkäufern nur schwer durch. Nach Schätzungen der Unternehmensberatung Mummert + Partner haben bisher nur 1,5 Prozent der Online-Kunden mit einer elektronischen Geldbörse bezahlt. Weiter verbreitet seien das traditionelle Lastschriftverfahren oder der Einkauf per Nachnahme. Der eCash-Konkurrent CyberCash hatte seine Cybercoins genannten virtuellen Münzen bereits vor einigen Monaten vom Markt genommen. (APA/&Reuters)