Einen Tag nach dem Mordanschlag auf den Finanzchef der baskischen Tageszeitung "El Diario Vasco" haben Tausende von Spaniern gegen den Terror der baskischen Separatistenorganisation ETA demonstriert. Landesweit kamen die Menschen am Freitag zu Schweigekundgebungen vor den Rathäusern zusammen. Vielerorts ruhte auch für fünf Minuten die Arbeit. Zuvor war Santiago Oleaga im engsten Familienkreis eingeäschert worden. Der 54-Jährige war am Vortag mit sieben Kugeln in San Sebastian erschossen worden. Er ist bereits das achte Mordopfer der ETA in diesem Jahr. In San Sebastian riefen Hunderte von Journalisten dazu auf, die Presse- und Meinungsfreiheit zu verteidigen. "Wir werden uns nicht durch die Pistolen und Bomben der ETA einschüchtern lassen", hieß es in einer Erklärung der Mitarbeiter des Zeitungsverlags. "Wir werden weiter die Meinungsfreiheit verteidigen, die uns schon so viel in diesem Land gekostet hat." Andernfalls drohe im Baskenland eine Diktatur des Terrors. An der Kundgebung nahm auch der baskische Regierungschef Juan Jose Ibarretxe teil. Zu der Trauerfeier für Oleaga am Abend wurden auch Vertreter der Regierung in Madrid erwartet. "El Diario Vasco" gehört zum Medienkonzern Grupo Correo, der für seine entschiedene Kritik an den baskischen Separatisten bekannt ist. Die Medien in ganz Spanien schlossen sich der Welle des Protests an. Die meisten Zeitungen druckten am Freitag eine ganzseitige Annonce, auf der vor schwarzem Hintergrund auf spanisch und baskisch zu lesen war: "Santiago Oleaga, wir vergessen Dich nicht." Die Organisation Reporter ohne Grenzen forderte die schwedische EU-Ratspräsidentschaft zu einem Treffen über die Gefährdung von Journalisten im Baskenland auf. "ETA hat mit diesen Angriffen nicht nur Spanien, sondern ganz Europa und seinen Werten den Krieg erklärt", hieß es. (APA/dpa/AP)