Innsbruck - Die weltweit erste "Private Universität für Medizinische Informatik und Technik Tirol" soll noch im heurigen Wintersemester in Innsbruck starten. Die Ausbildung könne nach drei Jahren mit dem "International Baccalaureat" abgeschlossen werden. Im ersten Jahr werden - nach einer erfolgreichen Aufnahmeprüfung - "zwischen 40 und 60 Teilnehmer" die Uniausbildung beginnen. Dies erklärten die Verantwortlichen am Donnerstagabend bei einem Pressegespräch in der Tiroler Landeshauptstadt. Am achtköpfigen "Gründungskonzil" sind neben Vertretern der Tiroler Landeskrankenanstalten (Tilak) (die als "Organisationsplattform" fungiert) auch Professoren aus Deutschland, den Niederlanden und Innsbruck beteiligt. Das Ziel der seit einem Jahr geplanten Uni sei die "Vernetzung des Gesundheitswesens mit der Informatik", betonte Tilak-Vorstandsdirektor und Mitglied des achtköpfigen "Gründungskonzils", Roland Staudinger. "Wir brauchen dringend qualifiziertes Personal in diesem Bereich", erklärte Mitbegründer Reinhold Haux vom Institut für Medizinische Informatik der Universität Heidelberg. Der Patient soll laut Haux "künftig der Partner des Arztes" werden. Acht Lehrstühle für die Ausbildung Für die Ausbildung sollen insgesamt acht Lehrstühle ausgeschrieben und "kurzfristig" besetzt werden. "Haupteinzugsgebiet" der "primär deutschsprachigen Ausbildung" werde zwar Tirol sein, erwartet werden aber auch Teilnehmer aus Süddeutschland. Innsbruck sei wegen dem "guten Niveau im medizinischen Wesen" ein "idealer Standort" für die Universität. Nach dem Baccalaureat könnten die Absolventen nach "ein bis zwei Jahren" mit einem "Master"-Titel und anschließend mit einem Doktorat abschließen. Unklar sei vorerst noch der genaue Standort der neuen Uni. "Denkbar seien Sitze im Bereich zwischen Zirl und Hall", betonte Staudinger. Die ersten Vorlesungen werden am 1. Oktober im Gebäude des "Ausbildungszentrum West" in Innsbruck abgehalten. Für die Standortentscheidung entscheidend sei einerseits die "klinische Nähe" und andererseits auch der Wunsch, "andere Universitäten" in diese "Aktivitäten" einzubinden. "Nur dieser Wunsch ist derzeit nicht realistisch", betonte Staudinger. Eine "Kooperation" mit der Universität Innsbruck werde aber dennoch angestrebt. "Ich bin guter Dinge, dass dies funktioniert", "wir haben bereits Signale der Uni bereits erhalten", sagte der Tilak-Vorstandsdirektor. Die Finanzierung sei bereits "gesichert", betonte Staudinger. Sie erfolge unter anderem aus Deckungsbeiträgen. Darüber hinaus rechne man, auf Grund der Forschungsergebnisse in der Folge Aufträge der Industrie zu erhalten. Insgesamt werde pro Jahr etwa ein Budget in der Höhe von 50 Millionen Schilling benötigt. (APA)