Slupcane/Skopje - Wegen neuer Kämpfe zwischen Albanerrebellen und Armee sind am Sonntag hunderte albanischstämmige Zivilisten aus ihren Dörfern in Nordmazedonien geflohen. Wie das mazedonische Fernsehen berichtete, verließen über 25O Menschen die Orte Nikustak und Vistica, die bisher von den Kämpfen verschont geblieben waren. Unterdessen setzte Innenminister Ljube Boskovski die Spitze einer Polizei-Sondereinheit ab, weil sie nicht wie befohlen gegen die UCK vorgegangen war. Ein Bewohner von Vistica sagte der Nachrichtenagentur AFP, das ganze Dorf sei vor dem Beschuss durch Mörsergranaten geflohen. Aus Matejce westlich der Stadt Kumanovo flohen rund 40 Albaner. Nach ihren Angaben kontrolliert die "Nationale Befreiungsarmee" (UCK) einen Teil des Ortes. Fernsehberichten zufolge hatten sich UCK-Kämpfer und Soldaten dort in der Nacht heftige Gefechte geliefert. Verteidigungsminister Vlado Buckovski betonte, die Behörden bemühten sich weiterhin darum, die Zivilbevölkerung aus der umkämpften Region zu evakuieren. Die Armee wirft den Rebellen vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde in ihren Dörfern festzuhalten. Ein Ministeriumssprecher sagte, der Chef und der Vize-Chef einer Polizeieinheit seien ihrer Posten enthoben worden, weil sie den Einmarschbefehl in von der UCK besetzte Dörfer nicht ausgeführt hätten. Die Polizisten begründeten ihre Weigerung damit, dass die Sicherheit ihrer Männer nicht gewährleistet gewesen sei. Am Donnerstag hatte die Armee eine neue Großoffensive gegen die Albanerrebellen gestartet. (APA)