Sydney - Die oppositionelle Labour-Partei in Australien will sich im Falle eines Wahlsiegs bei den Ureinwohnern für in der Vergangenheit begangenes Unrecht entschuldigen. Dies würde eine der ersten Maßnahmen seiner Regierung sein, kündigte Parteichef Kim Beazley am Freitag in Sydney an. Bisher hat sich keine australische Regierung für die Unterdrückung der Ureinwohner entschuldigt. Auch der amtierende konservative Premierminister John Howard verweigerte bisher einen solchen Schritt. In einer nationalen Konferenz soll laut Beazley die Verschleppung Zehntausender Ureinwohner-Kinder untersucht werden. Im Rahmen einer Politik der weißen Vorherrschaft auf dem fünften Kontinent wurden bis in die sechziger Jahre Aborigines-Kinder aus ihren Familien gerissen und zur Erziehung bei weißen Familien untergebracht. Nach einem Bericht der australischen Menschenrechtskommission waren die Kinder unter anderem häufig Opfer von sexuellem Missbrauch. (APA)