Haider-Anfrage
Auf Kontinuität setzt der bisherige Wiener Weihbischof, der am 23. Juni feierlich in sein neues Amt eingeführt werden soll, auch in der Volksgruppenfrage. Der 48-jährige Schwarz, der sowohl in der akademischen Theologie als auch in der konkreten Seelsorge Erfahrungen hat, betonte, dass die slowenische Volksgruppe "auch in Zukunft in der Kirche eine verlässliche Heimat" haben werde. Landeshauptmann Jörg Haider hatte zuvor darauf hingewiesen, dass in einer Südkärntner Gemeinde eine Firmung nur in slowenischer Sprache gehalten worden sei, was die Befürchtung aufkommen lasse, dass in Kärnten Zustände "einreißen" könnten, wie sie unter Kapellari "bereinigt worden" seien. Haider sagte wörtlich: "Was kann ein Heiligenbluter dafür, wenn er eine slowenische Messe über sich ergehen lassen muss und kein Wort versteht?" Schwarz wollte sich dazu konkret nicht äußern, wohl aber sein Vorgänger: Die "Wahrnehmungstypologie" sei in Kärnten gelegentlich "eigentümlich", meinte Kapellari, die Wahrheit sei, dass in zweisprachigen Gemeinden immer zweisprachige Messen stattfänden, was eine "Voraussetzung der Stabilität des Dialogs" sei, "aber das weiß der Landeshauptmann nicht so genau".