Laibach - Die slowenische Regierung hat am Montag einen Organisationsausschuss gegründet, der das Gipfeltreffen des amerikanischen Präsidenten George W. Bush und des russischen Präsidenten Wladimir Putin vorbereiten soll. Innenminister Rado Bohinc wurde mit der Leitung des Ausschusses beauftragt. Der Ort des Treffens ist noch unbekannt oder soll der Öffentlichkeit - aus Sicherheitsgründen - nicht mitgeteilt werden. Am "leichtesten" könnte man den Gipfel im Schloss Brko abwickeln, doch handle es sich dabei um eine politische Entscheidungen, hieß es in den Protokollkreisen der Regierung. Das genaue Datum des Treffens sei noch nicht festgelegt worden, doch Samstag der 16. Juni gelte als wahrscheinlich, verlautete weiter seitens des slowenischen Protokolls. An diesem Tag beende Bush seinen Besuch in Warschau und Putin seinen China-Besuch. Im Falle von Verzögerungen werde das Treffen am 17. Juni stattfinden. "Interventionsbüro" plant Proteste Während des Gipfeltreffens zwischen den Präsident der USA und Russlands, George Bush und Wladimir Putin, Mitte Juni in Laibach könnte es erstmals in Slowenien zu "echten" Anti-Globalisierungs-Protesten kommen, erklärte am Montag der Pressesprecher der slowenischen Polizei, Miran Koren, gegenüber der Nachrichtenagentur STA. Informelle Gruppen, die eine Vereinigung namens "Interventionsbüro" bilden, überlegen, ob man anlässlich des spektakulären Weltereignisses Demonstrationen gegen die slowenische Regierung und gegen die Globalisierungsprozesse veranstalten sollte. Koren sagte, "amtlich" wisse man bisher noch nichts, man rechne jedoch mit allen Möglichkeiten. Man werde alles Notwendige unternehmen, um den ungestörten Verlauf des Treffens zu gewährleisten und für die Sicherheit der Gäste und der Bevölkerung so sorgen. Die slowenische Polizei habe "gute Erfahrungen" mit ausländischen Gästen. Man habe zwei Papst-Besuche, die Konferenz mitteleuropäischer Staatschefs und den Besuch des früheren US-Präsidenten Clinton störungslos "überlebt". Auch anläßlich des Bush-Putin-Treffens werde sich wieder einmal herausstellen, dass Slowenien ein sicheres Land sei, sagte Koren. Nach Angaben von Experten ist eines der Hauptziele des Gipfels, die seit Bushs Amtsantritt gespannten Beziehungen mit Moskau wieder zu normalisieren. Das Gipfeltreffen in Laibach fällt in die Vorbereitungen zum zehnten Jahrestag der Unabhängigkeit Sloweniens, das 1991 aus dem Verband des damaligen Jugoslawiens ausgeschieden war. Bush wird sich anlässlich des Göteborger EU-Gipfeltreffens (14. und 15. Juni) in Europa aufhalten. (APA)