Foto: WWF
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Graz - Eine ökologisch intakte Mur über die Grenzen der Steiermark hinaus ist Ziel der Initiative "Neues Leben für die Mur" des WWF Österreich (World Wide Fund For Nature). Dafür sollen nun nicht nur in der Steiermark, sondern auch in Slowenien Schritt für Schritt Aktivitäten zu Revitalisierung des Bereiches der Mur-Auen gesetzt werden. Im Rahmen eines am Montag vorgestellten Pilotprojektes will das Grazer WWF-Büro nun in Kooperation mit BirdLife Slovenia das rund 15 Kilometer lange Altarmsystem der Mur zwischen Verzej und Mota wieder an den Fluss anbinden. Geplant sind in den kommenden fünf Jahren die Aufweitung des Flusses durch Entfernung der Uferverbauung und zugleich die Wiederanbindung von mehreren Altarmen an die Mur. Dadurch soll die 900 Hektar große, langsam austrocknende Aufläche in Slowenien wieder von Wasser durchströmt und das Altarmsystem wieder zu einem richtigen Seitenarmystem des Flusses werden. Auch charakteristische Flusslebensräume wie Schotterbänke sollen wieder entstehen. "Neben der ökologischen Verbesserung kann durch diese Maßnahme auch die Flusssohle stabilisiert, der Grundwasserhaushalt und die Selbstreinigungskraft des Wassers verbessert werden", sind die Projektverantwortlichen überzeugt. "Die harte Regulierung des Flusses hat dieses wunderbare und europaweite einzigartige Auenökosystem nachhaltig gefährdet", so der Grazer Projektleiter Arno Mohl. "Nun haben wir endlich eine Chance, gemeinsam etwas für unsere Mur und ihren Auwald zu tun", zeigte sich Stanka Desnik, die Leiterin der für das grenzüberschreitende Projekt neu geschaffenen Arbeitsgruppe, erfreut. Durch die im Rahmen der Revitalisierung wieder entstehenden Lebensräume wie Kiesbänke, Uferabbrüche und Inseln sollen mehrere gefährdete und bereits ausgestorbene Tier- und Pflanzenarten wie zum Beispiel der an der Mur fast ausgestorbene Sterlet, der Eisvogel, Schwarzstorch und Bienenfresser eine neue Chance bekommen. "Seeadler, Zwerg- und Flussschwalbe warten schon an der kroatischen Grenze, um wieder ihr ehemaliges Brutgebiet zu besiedeln", so die Naturschützer.(APA)