Wien - Der Postbus, die jüngste ÖIAG-Beteiligung, bekommt nachträglich neuen Sprit und kann damit weiterhin seine Runden drehen. Wie aus dem Infrastrukturministerium verlautet, hat Ministerin Monika Forstinger am Freitag zugesagt, der gelben Busflotte rund hundert Millionen Schilling (7,27 Millionen Euro) zu überweisen.

Dieser Betrag steht dem vor einem Jahr von der gelben Post abgekoppelten größten Linienbusunternehmen Österreichs für die im Jahr 2000 erbrachten gemeinwirtschaftlichen Leistungen zu. Die Postbus AG kann nun ihre abermals mit roter Tinte geschriebene Bilanz 2000 ihrem Aufsichtsrat zur Beschlussfassung vorlegen.

Angesichts der nun zugesagten Geldsumme fährt die aus 1600 Bussen bestehende gelbe Busflotte im Jahr 2000 mit 92,55 Mio. S - wie DER STANDARD bereits berichtete - in die roten Zahlen. Ohne den bereits miteinkalkulierten Zuschuss des Bundes wäre das Minus mehr als doppelt so hoch ausgefallen. Die Umsatzerlöse sanken gegenüber 1999 von 3,223 auf 2,715 Milliarden Schilling. Dies sei überwiegend auf massive Rückgänge der Reparaturleistungen bei den Konzernkunden Post AG und Telekom Austria zurückzuführen, heißt in Postkreisen. Mit 12,2 Mio. S zu Buche geschlagen haben sich hingegen höhere Erlöse aus dem Treibstoffverkauf, die im Wesentlichen auf Preissteigerungen zurückzuführen sind. Von knapp 490 Mio. S auf 30.000 S reduziert hat sich die Güterbeförderung, weil diese nun zur Post-Logistik ressortiert.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank von 519 auf 268 Mio. Schilling. Explodiert ist der Personalaufwand, der mit minus 1,594 Mrd. S 58,8 Prozent des Umsatzes auffrisst. (ung, Der Standard, Printausgabe, 21.05.2001)