Boston - Aus den Zellen eines Patienten und einem Stück Koralle als Gerüst ist es britischen Ärzten gelungen, ein verlorenes Daumenglied nachzubilden. Zwar sei der neue Daumen nicht so stabil wie der alte, aber diese Art der Nachzüchtung von knochigen Gliedern sei eine viel versprechende Behandlungsmethode, berichten die Forscher um Charles A. Vacanti im New England Journal of Medicine . Der behandelte Patient hatte einen Teil seines Daumens bei einem Maschinenunfall verloren. Um ihn wiederherzustellen, nahmen die Ärzte Zellen des Patienten, vermehrten sie im Labor und spritzten diese dann in ein poröses Korallengerüst, das die Form des Daumenknochens hatte. Diesen Knochenersatz pflanzten die Ärzte an die Stelle des verlorenen Knochens. Nach drei Monaten konnte der Landschaftsgärtner seine Arbeit wieder aufnehmen. Eine Gewebeentnahme nach zehn Monaten zeigte, dass ein Großteil des Implantats immer noch aus Koralle bestand. Zum Teil hatte sich aber auch neuer Knochen gebildet. (pte)