Kunst und Kultur
Elisabeth Reichart ausgezeichnet
Mit dem Anton Wildgans-Preis der österreichischen Industrie
Wien - Der Präsident der Industriellenvereinigung, Dr. Peter
Mitterbauer, überreichte am Mittwoch den
Anton
Wildgans-Preis der österreichischen Industrie für das Jahr 2000 der
österreichischen Autorin Elisabeth Reichart.
Der Preis ist mit 100.000 Schilling dotiert und wurde im Jahr 1962 das
erste
Mal vergeben. Der Preis wird jährlich an einen österreichischen
Schriftsteller oder Schriftstellerin der jüngeren oder mittleren
Generation,
"dessen Schaffen die abschließende Krönung noch erwarten lässt"
verliehen.
Biografie
Elisabeth Reichart wurde am 19. November 1953 in Steyregg geboren,
übersiedelte mit 5 Jahren nach Linz und wurde - nach eigener Aussage -
ein
"VOEST-Kind". Sie studierte Geschichte und Germanistik in Salzburg und
Wien,
promovierte über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus im
Salzkammergut. Seit 1982 ist sie freiberufliche Schriftstellerin. Mit
Ihren
ersten Werken "Februarschatten" (1984) und "Komm über den See" (1988)
erzählt Elisabeth Reichart die jüngste Geschichte Österreichs "anders
herum", aus dem Blickwinkel der Nachkriegszeit. 1992 erschien "La
Valse",
eine Sammlung von Erzählungen und 1993 "Fotze".1994 wurde ihr Stück
"Sakkorausch. Eine Installation für Körper und Stimme" im Rahmen der
Wiener
Festwochen aufgeführt. 1995 brachte sie den Roman "Nachtmär" heraus,
1998
den in Japan spielenden Roman "Das vergessene Lächeln der Amaterasu".
Sie
leitet seit 1992 das erste "AutorInnenlabor" in der Alten Schmiede in
Wien.
1993 erhielt sie den Österreichischen Förderungspreis für Literatur. Im
vergangenen Herbst hatte Reichart den Literaturpreis der Salzburger
Wirtschaft erhalten.
In der Mitte ihrer Werke steht immer wieder Österreich, das Schicksal
österreichischer Frauen in einer Form, die trotz harscher Kritik weniger
Ausdruck der Polemik als der Sorge ist. Elisabeth Reichart ist in ihren
Werken kompromisslos ans Werk gegangen.
Sie reiht sich in eine prominente Liste von großen
AutorInnen der Zweiten Republik, die den Wildgans-Preis verliehen bekamen wie
unter
anderem Thomas Bernhard, Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann, Ernst Jandl,
Christoph Ransmayr, Brigitte Hamann, Michael Köhlmeier und Peter Rosei. (red)