Panorama
Massive Kritik an den Führerscheinpreisen
Unterschiede von bis zu 9000 Schilling
Wien - Österreichische Gewerkschaftsjugend, Arbeiterkammer und SPÖ monierten Donnerstag die Preisgestaltung bei Führerscheinprüfungen. Unterschiede von bis zu 9000 Schilling (654 Euro) für ein und dieselbe Leistung - das Vermitteln von Fahrkönnen und -tauglichkeit - seien untragbar. Die Kritiker fordern Reform des Führerscheingesetzes und Zulassung eines echten Wettbewerbs zwischen den Fahrschulen.
Zuerst gehöre der Zugang zu den Fahrschulen, der derzeit einer Art Gebietsschutz unterliege, geändert. Durch Preisvergleiche könne sich der Fahrschüler zwar informieren, wo es billiger gewesen wäre, freie Auswahl habe er jedoch nicht. De facto habe man keine Wahlfreiheit bei den Fahrschulen, weil die Fahrprüfung nur von der Wohnsitzbehörde abgenommen werden dürfe.
Der B-Schein (nur Auto) kostet in Wien etwa 11.000 S (rund 800 EURO), in Salzburg jedoch 19.400 (rund 1400 EURO) - mehr als ein durchschnittliches Monatseinkommen. Alle drei Organisationen treten dafür ein, dass der Führerschein nicht mehr als 1000 Euro (13.760 S) kosten sollte. (red, DER STANDARD, Print-Ausgabe 18.MAi 2001)