Wien - Anfang nächster Woche wird das Wiener Hilfswerk in Wien-Meidling das erste Obdachlosenhaus für Frauen in einem ehemaligen Schwesternwohnhaus eröffnen. Dieser frauenspezifische Ansatz ist "nicht nur für Österreich, sondern faktisch in ganz Mitteleuropa ein Novum", ist Projektleiterin Silvia Hofmann, von "Bürger in Not" im Gespräch mit dem STANDARD entsprechend stolz.Gerade Frauen sind schwer aus der Obdachlosigkeit zu holen 60 zur Hälfte behindertengerecht adaptierte Zimmer - fünf davon für Paare - mit Bad und WC sollen in Zukunft Frauen ab 45, die ohne Bleibe sind, zur Verfügung stehen. Gerade Frauen seien schwer aus der Obdachlosigkeit zu holen, weil sie diese als Stigma viel mehr zu kaschieren suchen als Männer. Neues "Herbergenkonzept" Eine Hausleiterin und sechs qualifizierte Betreuerinnen sollen den Bewohnerinnen aber nicht nur ein Dach über dem Kopf sichern, sondern sie "zur Selbstständigkeit erziehen, so Hoffmann. Die angebotenen individuellen Wohneinheiten des neuen Obdachlosenheimes für Frauen stellen ganz bewusst einen Gegenpol zu den derzeit in Wien noch bestehenden vier Massenunterkünften dar. Damit ist das Frauenhaus Teil eines neuen "Herbergenkonzeptes", das ein Zusammenschluss von Hilfsorganisationen wie etwa Caritas, Volkshilfe, Heilsarmee und Wiener Hilfswerk für die Stadt Wien ausgearbeitet haben. Dreh-und Angelpunkt dabei: die Auflösung der Massenquartiere für Obdachlose und eine Resozialisierung durch - von Sozialarbeitern - betreute Wohnformen. Die Erstinvestition für das neue Frauenwohnhaus in Höhe von 2,5 Mio. S wurde von vielen privaten Spendern, einer Wohnbaugenossenschaft und dem Annemarie-Imhof-Damenkomitee, dem unter anderem Edith Klestil angehört, aufgebracht. Die Stadt Wien finanziert die laufenden Kosten, die pro Zimmer im Monat rund 3000 S ausmachen. (Monika Bachhofer,