Klagenfurt - Rudi Vouk (36) ist als Vorsitzender des Volksgruppentages des Rates der Kärntner Slowenen zurückgetreten. Er begründete diesen Schritt mit unüberbrückbaren Differenzen zur derzeitigen Linie des Rates in Fragen der Minderheitenpolitik. "Diese Linie verlässt jene Grundsätze, auf denen die Politik des Rates in den vergangenen 30 Jahren aufgebaut war", sagte Vouk. Vouk kritisierte das "übergroße Harmoniebedürfnis" innerhalb der Volksgruppe. Diese sei sogar bereit, verfassungsmäßige Rechte in Frage zu stellen. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Sitzung des Koordinationsausschusses am Vorabend, "wo ich mit meiner Ansicht in der Minderheit geblieben bin." Deshalb habe er sich zum Rücktritt entschlossen. Zum Unterschied zu anderen führenden Slowenen-Funktionären sieht Vouk auch keine Dialogbereitschaft des Landes. Der Volksgruppentag ist das "parlamentarische Gremium" des Rates der Kärntner Slowenen. Vouk hatte den Vorsitz seit März vergangenen Jahres ausgeübt. Zuvor war er rund ein Jahr interimistischer Vorsitzender. (APA)