Die als Nachfolge der "Anzeigen- und Ankündigungsabgabe" im Juni 2000 eingeführte "Werbeabgabe" ist der Wirtschaft nach wie vor zu teuer. Medien, Werbeagenturen und Auftraggeber hätten für den Zeitraum Juni bis Dezember 2000 gut 654 Mill. S (47,5 Mill. Euro) an die Finanzämter überwiesen. Dies habe Ministerialrat Roland Grabner vom Finanzministerium bestätigt. Damit werde die von der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ursprünglich erstellte Prognose von 1,2 Mrd. S (87,2 Mill. Euro) für das Jahr 2001 exakt zutreffen, so der Vorsteher des WKÖ-Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation, Walter Ruttinger, der bedauert, dass es angesichts der reibungslos einzutreibenden Kommunikationssteuer beim Gesetzgeber wenig Motivation für eine baldige Abschaffung gebe. "Weltweit einzigartigen Kommunikationssteuer" Der Fachverband sieht jedoch dringlichen Handlungbsbedarf für eine rasche ersatzlose Streichung dieser "weltweit einzigartigen Kommunikationssteuer" gerade jetzt sinnvoll und notwendig ist. Zum einen flache die Konjunktur ab, wodurch das Werbewachstum schon 2000 erheblich zurückgegangen sei und die Halbierung des Kommunikationssteuersatzes auf 5 Prozent voll der Erhöhung des Werbedrucks in den österreichischen Medien zugute gekommen sei. Bestätigt habe sich die Fachverbandsprognose vom Herbst, dass die Umlenkung von Abgabe-Schillingen in den Werbedruck eine Werbe-Sonderkonjunktur bewirke. Dies sei angesichts des von Medienforschern 2000 erwarteten Nullwachstums vielfach angezweifelt worden. 2001 drohe aber eine weitere Abflachung des Werbeaufkommens. Die Abschaffung der Steuer sei deshalb ein Gebot der Stunde. Bei der Forderung nach Abschaffung der Werbeabgabe müssten alle Medien ins Boot geholt werden. Schließlich würden die solcherart einzusparenden 1,2 Mrd. S Werbeabgabe allen Medien und damit auch möglichen neuen elektronischen Medien zugute kommen. (APA)