Okay, der 70er-Jahre-Hype geht also weiter. Nachdem vor zwei Jahren eine Petition zur Wiedereinführung des Paiper von 4540 Retro-Fans unterzeichnet wurde, beschloss man seitens Eskimo über diese Idee zumindest einmal nachzudenken. "Die Maschinen zur Herstellung dieses Eises gab's ja längst nicht mehr, und wir mussten ja auch erst einmal checken, ob dieses Eis auch bei den Kindern der 90er genauso gut ankommt wie bei den 70er-Jahre-Kids", erklärt Rainer Herrmann von Österreichs Marktführer auf dem "Impuls-Eis"-Sektor (Eis, das man kauft und sogleich verzehrt). Die Skepsis wich mittlerweile jedenfalls einer haltlosen Euphorie, denn das dann doch irgendwie wieder produzierte Eis mit dem systemimmanenten Kolbenreiber verkaufte sich im Vorjahr schließlich mehr als 7,5 Millionen Mal. Somit sogar öfter als die All-Time-Highs Jolly und Twinny mit stabilen sechs Millionen Stück pro Saison. Kein Wunder, dass das wirtschaftlich denkende Unternehmen nun einen weiteren Paiper nachschießt, und zwar den Drittplatzierten der besagten Petition, Paiper Marille.

Die Crux dabei, und der Beweis dafür, dass Zeitzeugen nicht uneingeschränktes Vertrauen entgegenzubringen ist: Den Paiper Marille hat es nie gegeben, was man seitens Eskimo aber pragmatisch nahm. Und weil man gerade dabei war, alte Fehler auszubügeln, wurde heuer flugs auch gleich der "Doppellutscher" - dereinst ein Megaseller, der aus heute nicht mehr nachzuvollziehenden Gründen aus dem Programm genommen wurde - revitalisiert. Ganz im Trend des Trottelspeak als "Doppl Lutscha". (floh )