Genf - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ihrem Ziel einer weltweiten Ausrottung der Infektionskrankheit Lepra deutlich näher gekommen. In den vergangenen zehn Jahren seien die Lepra-Erkrankungen um 90 Prozent zurückgegangen, teilte die Organisation am Mittwoch in Genf mit. Mit den Ausnahmen Brasilien, Indien, Madagaskar, Mosambik, Burma und Nepal sei die Lepra inzwischen weltweit unter Kontrolle. In Indien gäbe es die größte Zahl von Fällen. Hauptprobleme der Lepra-Bekämpfung sind nach Angaben der WHO Krieg, die isolierte Lage von Gebieten, schlechte Infrastruktur sowie Mängel im Gesundheitssystem. In den vergangenen 15 Jahren sind nach WHO-Angaben insgesamt elf Millionen Patienten mit der so genannten Multimedikamententherapie (MDT) geheilt worden. In den kommenden vier Jahren sollen weitere 2,5 bis 2,8 Millionen Erkrankte behandelt werden. Die Lepra ist eine der ältesten bekannten Infektionskrankheiten. Der Erreger ist das Mycobacterium leprae. Die Inkubationszeit kann mehrere Jahre betragen. Übertragen wird die Lepra unter anderem durch Tröpfchen aus Nase oder Mund. Ohne Behandlung kann die Lepra irreparable Schäden an Haut, Gliedmaßen, Nerven und Augen hinterlassen. (APA/dpa)