Teheran - Der iranische Wächterrat hat die Wiederkandidatur von Präsident Mohammad Khatami bei den Wahlen am 8. Juni akzeptiert. Neben Khatami ließ das einflussreiche Gremium aus konservativen Geistlichen und Rechtsgelehrten am Mittwoch neun weitere Kandidaten von ursprünglich 81 zur Teilnahme an der Präsidentenwahl zu, unter ihnen Verteidigungsminister Admiral Ali Shamkhani, Vizepräsident Mostafa Hashemi-Taba sowie Ex-Vizepräsident Mansour Rasavi. Die erste Frau, die jemals eine Kandidatur bei einer Präsidentenwahl im Iran eingereicht hat, hat ihre Bewerbung zurückgezogen. Die 47-jährige Farah Khosravi begründete ihren Schritt laut einer Meldung der Nachrichtenagentur IRNA am Mittwoch damit, sie wolle eine Aufsplitterung der Stimmen verhindern und "die Einheit über Parteigrenzen hinweg" fördern. Khosravi rief zu einer massiven Wahlbeteiligung auf, um sich zur "islamischen Demokratie zu bekennen". Die Spaltung zwischen Konservativen und Reformern müsse überwunden werden. Khatami war 1997 überraschend zum Nachfolger von Ali Akbar Hashemi Rafsandjani gewählt worden. Er schlug damals den konservativen Favoriten Ali Akbar Nategh-Nouri. Khatami ist nach dem abgesetzten und nach Europa geflohenen Abolhassan Bani-Sadr, dem bei einem Bombenattentat ums Leben gekommenen Ali Radjai, dem zum obersten geistlichen Führer aufgerückten Ali Khamenei und Rafsandjani der fünfte Präsident der seit 1979 bestehenden Islamischen Republik Iran. (APA)