Wien - Die Austrian Airlines Group, Wien, hat in den ersten drei Monaten 2001 zwar Umsatz und Betriebsleistung steigern können, beim Ergebnis gab es aber deutliche Einbrüche. So sackte der Betriebserfolg EBIT auf minus 51,9 Mill. Euro (-714 Mill. S) ab, damit wurde der Abgang gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (-22,3 Mill. Euro) mehr als verdoppelt. Das Ergebnis vor Steuern brach von minus 34,2 Mill. Euro auf minus 61,1 Mill. Euro ein. Auf Grund der Vollkonsolidierung der Lauda Air, Investitionen in neue Flugzeuge und sehr hohen Treibstoffkosten seien auch die Aufwendungen stark angewachsen, begründet die AUA die Ergebnisse. Bereinigt um Gewinne aus Anlagenverkäufen in Höhe von 2 Mill. Euro (Vergleichswert 1. Quartal 2000: 10 Mill. Euro) würden diese Ziffern über den Planwerten liegen. Betriebsleistung stieg Die Betriebsleistung der AUA-Gruppe aus AUA, Tyrolean Airways, Lauda Air und Rheintalflug lag im ersten Quartal mit 472,4 Mill. Euro um knapp 35 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres, wobei 115,8 Mill. Euro auf die Vollkonsolidierung der Lauda Air entfallen. Die Flugumsätze wuchsen um 43,4 Prozent und hätten damit "deutlich reduzierte Gewinne aus Sachanlageverkäufen" kompensieren können, so die AUA. Der Ergebnisrückgang sei vor dem Hintergrund des für Fluglinien typischen, stark saisonalen Geschäftsverlaufes zu sehen, wobei die Vollkonsolidierung der Lauda Air noch verstärkend gewirkt habe. Der operative Cash Flow der Austrian Airlines Group erhöhte sich von -21,5 auf +13,3 Mill. Euro, wobei Veränderungen beim Working Capital und erhöhter Abschreibungen positiv durchschlugen. Die Anzahl der beförderten Linien-Passagiere stieg im ersten Quartal ebenso wie die Auslastung. Grünes Licht für Übernahme von Rheintalflug Die Integration der Regionalfluggesellschaft Rheintalflug in die AUA-Gruppe ist von den zuständigen Kartellbehörden genehmigt worden. Der Zusammenschluss tritt rückwirkend mit Anfang 2001 in Kraft. Mit dem Erwerb der Rheintalflug sei die Konsolidierungsphase der heimischen Luftfahrt erfolgreich abgeschlossen, die Austrian Airlines Group präsentiere sich damit als ein starker Partner innerhalb der Star Alliance. Der Zusammenschluss wurde vom Oberlandesgericht Wien als Kartellgericht bereits am 25. April genehmigt, Anfang Mai kam auch das Okay vom Bundeskartellamt in Bonn. Durch den Zusammenschluss komme es zu keiner marktbeherrschenden Stellung, befanden die Gerichte. "Positive Perspektiven" Die AUA stellt in ihrer heutigen Mitteilung "positive Perspektiven für das Gesamtjahr" in Aussicht, ohne diese allerdings zu präzisieren. In der Bilanzpressekonferenz Mitte April war von einer "spürbare Ergebnisverbesserung" bei weiteren Steigerungen bei Verkehrsleistung und Umsatz die Rede. Man wolle sich heuer wieder an die Ergebnisse von 1998 "annähern", so das Vorstandsduo Herbert Bammer und Mario Rehulka, das nach dem Wunsch des größten Aktionärs ÖIAG mit Jahresende das Unternehmen verlassen wird. Durch die Zusammenführung der AUA mit ihren Töchtern Lauda Air, Tyrolean Airways und ihre Töchter zu einer Holdinggesellschaft ("Stammhaus") entstehe eine effiziente Konzernstruktur. Die Synergiepotenziale - wiederholt war von jährlich rund einer Milliarde Schilling (72,6 Mill. Euro) die Rede - sollen mittelfristig zu positiven Struktur- und Kosteneffekten führen, erwartet die AUA. (APA)