Gaza/Jerusalem - Die israelische Armee ist nach palästinensischen Angaben am Mittwoch erneut auf palästinensisches Selbstverwaltungsgebiet vorgedrungen. Soldaten hätten am Morgen eine Molkerei im Gaza-Streifen besetzt und angrenzende Wohnhäuser durchsucht, erklärten Sicherheitskräfte in Gaza. In den vergangenen Tagen war die Armee immer wieder in Palästinensergebiete eingedrungen. Zwei Tage nachdem israelische Soldaten fünf palästinensische Polizisten im Westjordanland erschossen haben, bezeichnete ein hoher israelischer Verantwortlicher dies unterdessen als "Irrtum". Der Fehler sei durch Falschinformationen verursacht worden, sagte der Verantwortliche, der nicht namentlich genannt werden wollte, in Jerusalem. Soldaten töten jugendlichen Palästinenser Bei Zusammenstößen mit israelischen Soldaten ist am Mittwoch im Gaza-Streifen ein jugendlicher Palästinenser erschossen worden. Nach palästinensischen Angaben wurde der 15-Jährige an der Nezarim-Kreuzung im Süden des Gaza-Streifens von einem Geschoss tödlich getroffen. Die Armee sei zudem bei Dir el Balah erneut auf palästinensisches Autonomiegebiet vorgedrungen und habe dort eine Molkerei besetzt, hieß es. Nach dem tödlichen Anschlag auf eine israelische Siedlerin am Dienstagabend bei Ramallah im Westjordanland verhängte die israelische Armee am Mittwoch eine totale Blockade über ein Dorf nahe dem Tatort. Der israelische Armeesender meldete, Soldaten hätten einen Erdwall auf der Einfahrtsstraße in das Dorf Dir Bidwan errichtet. Die Extremistengruppe "Märtyrer von Al Aksa" hatte sich zu dem Anschlag bekannt. Sie wollte sich damit für die Tötung von fünf palästinensischen Polizisten durch israelische Soldaten in der Nacht zum Montag rächen. Israels Generalstabschef Shaul Mofaz hatte eingeräumt, die Armee habe möglicherweise einen Fehler begangen, als sie die Polizisten tötete. (APA)