Brüssel - Die UNO-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) hat einen Fonds zur Verbesserung der Lebensmittelqualität in den weltweit ärmsten Ländern gefordert. "Die am wenigsten entwickelten Länder sehen sich auf dem zunehmend globalisierten Weltmarkt einer immer größeren Konkurrenz ausgesetzt", sagte Hartwig de Haen von der FAO bei der Präsentation des Vorschlags am Dienstag in Brüssel während einer UNO-Konferenz über diese Länder. Deshalb müsse diesen Staaten verstärkt beim Aufbau eines modernen Lebensmittel- und Agrarsektors geholfen werden. Nach den FAO-Vorstellungen soll der Fonds ein Volumen von 98 Millionen US-Dollar haben und aus freiwilligen Beiträgen gespeist werden. "Eine Verbesserung der Qualitätsstandards von Agrar- und Fischereiprodukten würde nicht nur die Exportchancen deutlich verbessern, sondern auch die Gesundheit der Verbraucher in diesen Ländern selbst schützen", sagte De Haen. Die FAO wies darauf hin, dass derzeit von den gut 600 Millionen Menschen in den 49 ärmsten Staaten 235 Millionen unterernährt seien. Seit Anfang der 70er Jahre habe sich diese Zahl verdoppelt. Zahlreiche dieser Staaten seien in den vergangenen Jahrzehnten von Lebensmittel-Exporteuren zu -Importeuren geworden. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, hatte gemeinsam mit europäischen Staats- und Regierungschefs am Montag zu Beginn der UNO-Konferenz über die 49 weltweit am wenigsten entwickelten Staaten (LDC) zu verstärkten Anstrengungen im Kampf gegen die Armut aufgerufen. Die Teilnehmer der Konferenz diskutieren Hilfsprogramme zu Schuldenerlass, zur Bekämpfung von Krankheiten wie Aids oder Malaria sowie vor allem einen notwendigen besseren Zugang zu den Weltmärkten für die ärmsten Länder. Organisator der Konferenz, die am kommenden Sonntag (20. Mai) endet, ist die Europäische Union. (APA/dpa)