Feldkirch - Feldkirch würde sich gerne "Solarhauptstadt Österreichs" nennen. Mit 360 Solaranlagen zur Warmwasseraufbereitung und 15 Photovoltaikanlagen dürfe man diesen Titel beanspruchen, scherzte Bürgermeister Wilfried Berchtold (VP) bei der Eröffnung der größten privaten Photovoltaikanlage Vorarlbergs. Das Solarkraftwerk befindet sich ausgerechnet auf dem Dach eines Autohauses. Dort erzeugen 242 hochwertige Photovoltaik-Module 25.500 Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr. Was dem Verbrauch von sieben Einfamilienhäusern entspricht. Konzipiert wurde die Anlage von der Firma mit dem bezeichnenden Namen "stromaufwärts", Trägerin des Europäischen Solarpreises 2000. Insgesamt kann Feldkirch auf 3882 Quadratmeter Solaranlagen verweisen, mit denen 1,4 Millionen Kilowattstunden Energie erzeugt werden, was eine Ersparnis von 135.000 Litern Heizöl pro Jahr bedeutet. Ganz Vorarlberg sei Vorreiter in Österreich, verweist Wirtschaftslandesrat Manfred Rein auf das neue Energiekonzept. Mit den neuen Förderungsrichtlinien habe man "die Nase vorn". Gefördert heizen Denn gefördert werden künftig auch solare Heizanlagen. Die Höchstförderung für private Häuselbauer beträgt bis zu 50.000 Schilling (3634 Euro), bei Mehrfamilienhäusern bezahlt das Land 30 Prozent der Investitionskosten. Für Anlagen zur Warmwasser- aufbereitung wird die bisherige Förderung um 30 Prozent auf 25.000 Schilling (1817 ) angehoben. Wer seine Solaranlage innerhalb von zwei Jahren nach Installation prüfen lässt, erhält zusätzlich einen "Servicescheck" über maximal 2000 Schilling (145 ). Keine Freude mit dem neuen Energiekonzept hat die Wirtschaftskammer. Sie lehnt es wegen "Einseitigkeit" ab. (jub, DER STANDARD Print-Ausgabe 15.Mai 2001)