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Eine durch den Plan Colombia zerstörte Coca-Plantage

Foto: Reuters/Gomez
Bogota - Die Zahl der Drogenfelder in Kolumbien hat im vergangenen Jahr trotz einer verschärften Bekämpfung im Rahmen des Plans "Colombia" um 60 Prozent zugenommen. Die mit Koka und Mohn bebaute Fläche sei von 103.000 Hektar Ende 1999 auf 162.000 Hektar Ende vergangenen Jahres angewachsen, zitierte die Zeitschrift "Cambio" am Sonntag aus einem offiziellen Bericht der Antidrogenbehörde der Vereinten Nationen (UN) und des kolumbianischen Amtes für Drogenbekämpfung. Der Bericht basiere auf Erkenntnissen aus Satellitenaufnahmen, berichtete die Zeitschrift weiter. Der Bericht habe für große Enttäuschung in der kolumbianischen Regierung gesorgt und werde die Kritik an dem Plan "Colombia" von Präsident Andres Pastrana sicher noch verschärfen, schrieb "Cambio". Die USA steuern 1,3 Milliarden Dollar (1,48 Mrd. Euro/20,4 Mrd. S) überwiegend für militärische Zwecke zu den Gesamtkosten von 7,5 Milliarden Dollar (8,55 Mrd. Euro/117,6 Mrd. S) bei. Vorgesehen waren vor allem die Vernichtung von Drogenplantagen sowie soziale Ausgleichsmaßnahmen. Auch europäische Länder sollen nach dem Willen Pastranas große Summen beisteuern. Ein Vertreter der Regierung in Bogota, der anonym bleiben wollte, bezeichnete die Entwicklung als "Desaster". Es habe den Anschein, dass die Besprühung der Felder mit Pflanzenvertilgungsmitteln aus der Luft den Anbau nicht stoppen, sondern im Gegenteil sogar noch schüren würde, wurde der Sprecher zitiert. Der Chef der kolumbianischen Antidrogenpolizei, General Gustavo Socha, führte das bisherige Scheitern der Sprühaktionen darauf zurück, dass den armen Kleinbauern keine Alternativen geboten würden. Sowohl die Rebellen wie auch die Paramilitärs finanzieren sich zum Teil aus Schutzdiensten für die Drogenproduzenten. Die Rebellen lehnen den Plan "Colombia" mit der Begründung ab, er stelle nur ein Vorspiel für eine direkte Intervention der USA dar. (APA/dpa)