Ramallah/Gaza - Israelische Soldaten haben im Westjordanland fünf palästinensische Polizisten erschossen. Wie ein palästinensischer Sanitäter in der Nacht auf Montag berichtete, hätten Krankenhausmitarbeiter die Leichen der Männer in einer Grube bei einem Kontrollpunktes außerhalb des Stadt Beitunia gefunden. Die Polizisten seien mit Maschinengewehren erschossen worden. Krankenhausangestellte bestätigten, die Leichen von fünf Männern übernommen zu haben. Die israelische Armee teilte mit, sie wisse nichts von einem entsprechenden Vorfall. Eine Sprecherin sagte, Soldaten nahe Beitunia hätten das Feuer eröffnet auf "verdächtige Gestalten, die dort waren, wo sie sein sollten. Um sie handelt es sich wahrscheinlich". Der palästinensische Gouverneur des Gebietes um Ramallah, Mustafa Liftawi, warf der israelischen Armee vor, einige der Männer im Schlaf getötet zu haben. Andere hätten einen palästinensischen Kontrollpunkt bewacht. Es sei ein Terroranschlag gewesen, den Israels Ministerpräsident Ariel Sharon persönlich angeordnet habe, sagte Liftawi. Bei neuen israelischen Hubschrauberangriffen wurden unterdessen nach Angaben von Rettungskräften 15 Palästinenser verletzt. Hubschrauber beschossen in der Nacht unter anderem das Hauptquartier der palästinensischen Sicherheitskräfte und Gebäude der Fatah-Organisation in Gaza. Dabei wurde ein Gebäude in unmittelbarer Nähe des Hauptquartiers von Palästinenserpräsident Yasser Arafat getroffen. Auch auf zwei Flüchtlingslager sowie auf die Ortschaften Bani Suheila, Khan Yunis, Rafah und Karara wurden Raketen abgefeuert. Ein israelischer Armeesprecher bestätigte die Angriffe. Grund für den Beschuss seien "die anhaltenden terroristischen Aktivitäten der Palästinenser und die Zunahme der Gewalt" in den vergangenen Tagen gewesen. Der Sprecher kündigte an, die israelische Armee werde auch künftig hart und mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen jeden vorgehen, der die israelische und die palästinensische Bevölkerung terrorisiere. (APA/Reuters)