Santiago de Chile - Im Norden Chiles sind die sterblichen Überreste von 111 mutmaßlichen Opfer der Diktatur von Augusto Pinochet (1973-1990) exhumiert worden. Die Gräber seien bereits vor zehn Jahren bei dem Ort Calama entdeckt worden, schrieb die Regierungszeitung "Nacion" am Sonntag. Die Knochen seien liegen gelassen worden, um die Entwicklung von Gen-Tests zur Identifizierung der Toten abzuwarten. Nun seien die Knochen für diese Tests zum gerichtsmedizinischen Institut nach Santiago gebracht worden. Während der Herrschaft Pinochets wurden etwa 3.000 Menschen ermordet. Mehr als 1.000 von ihnen gelten noch immer als verschwunden. Angaben der Militärs zu den Orten anonymer Gräber der Opfer erwiesen sich als weitgehend falsch. Pinochet wurde Anfang des Jahres wegen Verbrechen unter der Diktatur angeklagt. Seine Verteidiger des 85-Jährigen haben jedoch eine Einstellung des Verfahrens wegen Verhandlungsunfähigkeit beantragt. (APA/dpa)